Herne. „Herne in historischen Fotografien“ heißt Friedhelm Wessels neuer Bildband. Er enthält Aufnahmen aus den 1950er- bis 90er-Jahren.

Eigentlich hat er die Kamera „immer am Mann“ und deshalb genügend Bildmaterial, um ganze Bücher damit zu füllen. Für sein 30. Buch mit dem Titel „Herne in historischen Fotografien“ musste der Autor Friedhelm Wessel erstmals Freunde und Familie um alte Aufnahmen bitten. Und so ist es nicht verwunderlich, dass in dem 120 Seiten starken Bildband nicht nur Promis zu sehen sind, sondern auch seine Familie und Freunde.

Wessel veröffentlicht Bücher über die Lebensstationen

„Das Thema Ruhrgebiet war ein bisschen ausgereizt, und so habe ich überlegt, was man machen könnte“, erklärt Friedhelm Wessel. Mit dem Sutton Verlag entstand die Idee, Bildbände über Kirchhellen, Bottrop, Herne, Gelsenkirchen und Oberhausen-Osterfeld zu machen. „Mir ist aufgefallen, dass dies genau meine Lebensstationen waren.“

Geboren ist der 76-Jährige in Oberhausen, aufgewachsen ist er in Herne, auch in Gelsenkirchen hat er eine Zeit gelebt. In Bottrop und Kirchhellen arbeitete er als Journalist. Bereits erschienen sind der Gelsenkirchener, Kirchhellener und nun auch der Herner Band. „Bottrop befindet sich im Druck, Oberhausen erscheint zum Ende des Jahres.“

Verwandte und Bekannte um Fotos gebeten

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Der Herner Bildband zeigt zumeist unveröffentlichte Aufnahmen aus den 50er- bis 90er-Jahren. „Bei der Vorbereitung für den Band stellte ich fest, dass ich aus dieser Zeit gar nicht so viele Fotos hatte“, erklärt Wessel. Also fragte er seine Geschwister und Freunde. Die Hälfte der insgesamt 160 Fotos im Band stammen von ihm. „Jedes Foto hat seine eigene kleine Geschichte.“

So wie die des Buddelschiffbauers Jonny Reinert, der nicht nur einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde hält, sondern eine Ausstellung in einem Museum an der Nordsee hatte: „Als ich dort zu Besuch war, war der Museumsleiter baff, als ich sagte, dass ich den Jonny kenne.“ Alle Episoden handeln von Menschen, die Friedhelm Wessel kennt. „Oft erzählt mir jemand seine Geschichte und ich bitte dann um Erlaubnis, diese aufzuschreiben.“

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Wessel schreibt über den Krankenhausfunk „Forum 7“, bei dem er mitwirkte, ebenso wie über seinen Freund Jürgen Marcus. Ein Foto zeigt Marcus älteren Bruder beim Abholen der Fanpost in der Herner Hauptpost. „Aber was macht Herne eigentlich aus?“, fragt Wessel den Leser im Vorwort und gibt die Antwort, die die Essenz des Bildbandes zu sein scheint: „Es sind vor allem die Menschen, die hier wohnen, sich wohlfühlen und arbeiten, die diese prunklose Stadt zu einem durchaus liebens- und lebenswerten Ort machen.“

„Herne in historischen Fotografien“ ist im Sutton Verlag erschienen und kostet 19,99 Euro. http://Hier_gibt_es_mehr_Artikel_aus_Herne_und_Wanne-Eickel{esc#225921329}[teaser]