Herne. Carmen Putzig ist Putzfrau in einem Krankenhaus in Herne. Wie ihr Arbeitsalltag aussieht – und was sie schon Schlimmes wegwischen musste.
Wie sieht der Alltag einer professionellen Reinigungskraft aus? Carmen Putzig, die bei der St. Elisabeth-Gruppe in Herne beschäftigt ist, berichtet über ihren Alltag.
„Ich bin als Mitarbeiterin der Abteilung Raumpflege- und service hauptsächlich im St. Anna Hospital Herne auf der Station 1B eingesetzt“, erzählt sie. Ihr Arbeitstag sei deutlich strukturiert: „Die Reinigung einer Station folgt einem klaren, festgelegten Ablauf, damit alles gereinigt und kein Bereich vergessen wird.“ Zunächst bereite sie morgens ihren Reinigungswagen vor, auf diesem Wagen habe sie alles, was sie für ihre Arbeit brauche. Zunächst sauge und wische sie die Flure – je nach Bodenbelag. Danach seien die Zimmer der Station wie zum Beispiel Behandlungszimmer, die Küche und das Besucher-WC an der Reihe.
Herne: Es gibt einen Plan für alles, was gereinigt werden muss
Zum Schluss gehe es in die Patientenzimmer: „Dabei bin ich mit einer Kollegin im Einsatz, so dass wir uns die Arbeit aufteilen können. Eine reinigt den Sanitärbereich und die andere das Zimmer.“ Außerdem gebe es einen Plan für alles, was nicht jeden Tag gereinigt werde – Heizungen, Lampen oder Flurleisten. So behielten alle Reinigungskräfte im Blick, was wann gereinigt werden müsse. Zudem gebe es immer wieder Ecken, die besonders schwierig sauber zu halten seien: „Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass der Sanitärbereich Herausforderungen in der Reinigung mit sich bringt“, so Putzig. Dazu zähle der untere Rand der Toilette: Dieser müsse gut gereinigt werden, damit es nicht zu Verfärbungen komme. „Außerdem empfehle ich, regelmäßig eine Leiter zu nutzen, um zum Beispiel Lampen zu reinigen. Denn von unten sieht man Verschmutzungen manchmal nicht – da lohnt sich ein Perspektivwechsel.“
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Die Arbeit in einem Krankenhaus bringe besondere Anforderungen mit sich, auf die die Kräfte achten müssten: „Alle Mitarbeiter der Abteilung Raumpflege- und service arbeiten nach hohen hygienischen Standards und werden hierfür regelmäßig geschult.“ So trügen aktuell alle einen Mund-Nasen-Schutz. „Ein höherer Selbstschutz ist nur bei der Reinigung von Isolationszimmern nötig“, so Putzig. Dazu gebe es spezielle Schulungen. „Auf meinem Reinigungswagen habe ich unterschiedliche Reinigungsprodukte, so dass ich auf alle Flächen, Materialien und Gegenstände vorbereitet bin“, sagt sie.
Auf manches aber könne sich auch Carmen Putzig nicht vorbereiten. Einmal habe sie auf dem Besucher-WC auf dem heruntergeklappten Toilettendeckel die Hinterlassenschaften eines Besuchers vorgefunden: „Das ist auch für mich als erfahrene Reinigungskraft nicht angenehm.“
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