Herne. Die Grünen in Herne sorgen sich um die Straßenbäume: Wegen des Klimawandels sterben viele ab, schlagen sie Alarm. Die Stadt nennt erste Zahlen.
Die Grünen in Herne betrachten den Zustand vieler Straßenbäume in Herne mit Sorge. Sie sterben in Folge der Austrocknung des Bodens durch die Hitze in Zeiten des Klimawandels ab, sagt Grünen-Ratsherr Pascal Krüger. Und fügt an: „Die große Trockenheit des letzten Sommers verschärft die Situation dramatisch.“
Erschreckende Beispiele, so sagte er am Mittwoch im Umweltausschuss, finde man unter anderem am Wertstoffhof in Holsterhausen; dort gebe es 20 bis 30 vertrocknete junge Bäume. Auch an der Rheinischen- oder Overhofstraße gebe es tote Bäume. Bei der Stadt fragte Krüger nach Zahlen toter Straßenbäume und wollte wissen, was gegen das „Verdursten“ der Bäume getan werde.
2018 und 2019 hätten Alt- und Jungbäume „im dreistelligen Bereich“ gefällt werden müssen, sagte Martin Pawlicki (Stadtgrün) im Ausschuss – wegen Trockenheit, aber auch aus Alters- und Krankheitsgründen, zum Beispiel Pilz- und Virusbefall. In diesem Jahr sei „mit einem erneuten Anstieg der Fallzahlen zu rechnen“.
Herner Ratsherr Pascal Krüger (Grüne): Man muss mehr tun für die Baumpflege
Neugepflanzte Bäume, erklärte Pawlicki, würden im ersten und zweiten Jahr nach der Pflanzung vom beauftragten Unternehmen mit acht bis zehn Wässerungsgängen pro Jahr gewässert. Danach sei die Stadt am Zuge. In jedem Stadtbezirk seien städtische Mitarbeiter dazu mit einem Fahrzeug unterwegs, um zumindest die Jungbäume zu wässern. Unterstützung bekämen sie, je nach Verfügbarkeit, durch Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr.
„Weitere Leistungen können aufgrund von fehlenden personellen und finanziellen Ressourcen nicht erbracht werden“, so der Stadtgrün-Mann im Ausschuss. Zu Pflanzungskosten: Sie bezifferte er auf Durchschnittlich 800 Euro, die Wässerung jährlich auf etwa 125 Euro und die Folgekosten jährlich etwa 35 Euro – pro Baum.
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Die Stadt, sagte Grünen-Ratsherr Krüger nach der Sitzung zur WAZ, habe zu wenig Ressourcen: „Man muss mehr tun für die Baumpflege“, fordert er. Dadurch könne man auch Krankheiten und das Baumsterben verhindern. Nicht einbezogen in die Zahlen seien die Bäume in den Herner Wäldern. Auch dort gehe es vielen nicht gut. Krüger regte auch an, mehr Bürger für Baumpatenschaften zu gewinnen.
Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs kündigte ein Pilotprojekt mit Landwirten an. Sie könnten dabei helfen, Bäume zu bewässern. Details nannte er noch nicht. Außerdem laufe ein Projekt mit Wassersäcken an Straßenbäumen. Die Säcke geben Wasser langsam an Bäume ab. Bislang laufe das Projekt erfolgreich – auch deshalb, weil die Säcke kaum beschädigt würden.
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