Herne. Zwei Wochen nach dem Aus der Maskenpflicht trägt die Mehrheit der Schüler sie freiwillig weiter. An manchen Schulen sind die Masken aber gefallen.

Zwei Wochen nach dem Ende der Maskenpflicht im Unterricht trägt die Mehrheit der Schüler in Herne sie auch im Unterricht freiwillig weiter. So tragen beispielsweise laut Schulleiter Dennis Robertz am Otto-Hahn-Gymnasium weiterhin rund 98 Prozent der Schülerinnen und Schüler aus Solidarität den Mund-Nasen-Schutz auch am Platz.

„Wir haben eine Bitte an die Schüler gestartet und alle relevanten Gruppen haben sich dafür ausgesprochen, weiter auf Sicherheit zu setzen“, so Robertz. Die Schüler hielten sich bis auf wenige Ausnahmen daran. „So fühlen wir uns alle sicherer.“

Gesamtschule Mont-Cenis setzt weiter auf die Maske

Auch an der Gesamtschule Mont-Cenis wird weiter freiwillig Maske getragen: „Das ist nur eine verschwindend geringe Zahl von Kindern, die keine Maske trägt“, sagt Schulleiterin Sylke Reimann-Perez. Sie führt es darauf zurück, dass sie zu Beginn, als das Schulministerium das Ende der Maskenpflicht im Unterricht verkündete, direkt den Schülerrat einberufen habe. Auch dieser habe sich klar dafür ausgesprochen, zur Sicherheit aller, freiwillig den Mund-Nasen-Schutz auch am eigenen Platz zu tragen. Die Kollegen suchten immer wieder das Gespräch in den Klassen und stießen dort auf viel Rücksichtnahme, wie es sie selbst gewundert habe, so Reimann-Perez.

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Die Erich-Fried-Gesamtschule hält weiter an ihrer im Eilausschuss der Schulkonferenz beschlossenen Maskenpflicht bis zum 30. Oktober fest. „Bei uns tragen weiterhin alle Schüler auch im Unterricht die Maske“, sagt Schulleiter Stephan Helfen. Kein Schüler könne bei der Rechtslage gezwungen werden, die Maske zu tragen, weiß auch Helfen. Aber in einzelnen Kursen, wo es zu Diskussionen gekommen sei, hätten alle eingesehen, dass es zum Schutz aller besser sei, die Masken weiter zu tragen.

Bei Realschule Strünkede fallen die Masken

Anders handhabt es die Realschule Strünkede, die sich ganz an die Anweisungen des Schulministeriums halte und deshalb die Freiwilligkeit des Masketragens betont, wie Ulrike Vogt, stellvertretende Schulleiterin, der WAZ sagt. Lediglich wenn die Kinder ihren Platz verließen und in der Klasse rumlaufen, werde streng auf das Tragen der Maske geachtet.

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Ulrike Vogt selbst fand die Maskenpflicht direkt nach den Sommerferien begründet, steht nun aber hinter der Entscheidung des Ministeriums. Alle Tests an Schulen, an denen jemand mit dem Corona-Virus infiziert war, seien bei den anderen Schülern negativ ausgefallen. „Deshalb glaube ich, dass man einen Schritt weiter gehen konnte und es im Unterricht sinnvoll ist, es so zu handhaben.“

Erkältungszeit erschwert die Situation

Selbst innerhalb einer Schule kann sich ein sehr unterschiedliches Bild zeigen: „Es gibt Klassen, die ganz konsequent ihre Masken auflassen, welche, in denen manche sie tragen, andere nicht, und auch Klassen, in denen niemand im Unterricht eine Maske trägt“, sagt Stefan Lindemann, Schulleiter der Realschule an der Burg. Für ihn und das Kollegium sei das Ende der Maskenpflicht „erstmal sehr sehr befremdlich“ gewesen.

Sie hätten sich deshalb klar dafür ausgesprochen, dass die Schüler die Maske auch freiwillig weiter tragen. Schließlich beginne jetzt die Erkältungszeit, in der andere Viren ebenfalls eine Rolle spielten. „Wenn Kinder im Unterricht husten, ist es für uns völlig undurchschaubar, ob es eine normale Erkältung ist“, so Lindemann. Das ungute Gefühl bliebe, Corona sei ja nicht weg.

Stefan Lindemann betont aber auch die Freiwilligkeit des Tragens: „Wir müssen die persönliche Entscheidung respektieren. Die Schüler haben das Recht, die Maske nicht zu tragen.“ Zu Streit zwischen den Schülern oder gar Mobbing habe das Thema aber anders als befürchtet seines Wissens nicht geführt. Dennoch: „Ich freue mich über jeden, der die Maske trägt.“

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