Herne. Swimmingpools haben sich in diesem Sommer einer besonders großen Nachfrage erfreut. Doch das gechlorte Wasser darf nicht einfach versickern.

Swimmingpools - und gerade auch jene in etwas größeren Dimensionen als ein Planschbecken - haben sich in diesem Sommer einer besonders großen Nachfrage erfreut. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Sommer werden immer heißer, und in diesem Coronasommer fiel bei zahlreichen Hernern der Urlaub unter Spaniens oder Italiens Sonne aus. Nun, da die Badesaison zu Ende geht, stellt sich die Frage: Wohin mit dem Wasser, wenn es gechlort worden ist. Die WAZ hat nachgefragt.

Von der Stadt gibt es eine klare Aussage. Ist das Wasser gechlort, darf man nicht einfach den Stöpsel ziehen und die Fluten im Erdreich versickern lassen. Ein Einleiten in die Kanalisation wäre allerdings in Ordnung.

Dies bestätigt auch Angelika Kurzawa als Sprecherin von Stadtentwässerung Herne. Deren Satzung untersage es, Laugen oder Säuren in die Kanalisation zu leiten. Zwar sei gechlortes Swimmingpoolwasser leicht basisch, doch die Abweichung des Ph-Wertes sei zu gering, um Probleme zu bereiten. Da gebe es ganz andere Probleme: zum Beispiel Medikamente oder Feuchttücher, die sich nicht im Wasser auflösen und Verstopfungen verursachen.

Kläranlagen bauen Chlor im Wasser nicht ab

Kann gechlortes Swimmingpoolwasser Probleme in einer Kläranlage verursachen? Abwässer aus Herne fließen zur Anlage in Bottrop, die von der Emschergenossenschaft betrieben wird. Auch wenn sich in diesem Sommer viele Familien einen Pool zugelegt hätten: Die Wassermenge sei zu gering, um Schwierigkeiten zu bereiten, so Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. Denn auf dem Weg dorthin kämen so viele andere Abwässer hinzu, dass eine große Verdünnung stattfinde. Flüssigkeiten wie Öl oder Benzin seien viel problematischer.

Doch Abawi weist auf eine Tatsache hin: Das Chlor werde in der Kläranlage nicht abgebaut, es fließe also weiter in den Rhein und von dort aus in die Nordsee. Es sollte also jedem, der Chlor einsetzt, bewusst sein, dass diese Chemikalie später in der Umwelt lande.