Herne. Die Herner Wirtschaftsförderung hat zwei Investoren für das Gelände der ehemaligen Firma Herner Glas. Bis 2022 soll hier Neues entstehen.
Die Abrissbagger stehen bereits parat, denn auf dem ehemaligen Gelände der Firma Herner Glas am Trimbuschhof sollen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Wo viele Generationen von Hernern ihre Lampen gekauft haben, wo zuletzt aber nur noch leere Hallen an vergangene Zeiten erinnerten, soll nun etwas Neues entstehen.
Die Herner Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) hatte das Gelände bereits vor zwei Jahren erworben, um es möglichst an Herner Unternehmen zu vermarkten, so die Zielsetzung beim Kaufabschluss. Nun wurden die ersten beiden Unternehmen präsentiert, die dazu beitragen wollen, diesen Standort zu entwickeln.
Das eine Unternehmen, das bereits in den Startblöcken steht, ist vor Ort kein unbekanntes: Die Firma Reckli hat bereits einen Standort am Trimbuschhof und wird diesen nun ausbauen. Geschäftsführer Bernd Trompeter plant, die existierenden Büroräume zu erweitern. Es soll ein neuer Flügel gebaut sowie alter und neuer Gebäudeteil über einen Glasgang miteinander verbunden werden.
Neue Produktions- und Büroräume für Reckli
Die Investitionssumme allein für das Verwaltungsgebäude schätzt Trompeter auf 2,5 Millionen Euro. Hinzu kommt noch der Bau einer neuen Produktionshalle, in der eine automatisierte Produktion der Betonmatrizen einziehen soll. „Am Standort Gewerkenstraße wird nichts wegrationalisiert“, betont Trompeter. Es solle zudem neue Arbeitsplätze am Trimbuschhof geben.
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„Reckli ist mittlerweile so etwas wie ein Vorzeigeunternehmen von Herne, das für Herne weltweit Werbung macht“, lobt Oberbürgermeister Frank Dudda. Geschäftsführer Bernd Trompeter möchte die neuen Gebäude gleichzeitig als eine Art Ausstellungsfläche nutzen und damit Beispiele von Strukturbeton zeigen.
Sichtbeton soll auch beim zweiten Neubau eine Rolle spielen. Dort baut die Firma RHD, Recycling-Hof Duisburg, ihr neues Hauptquartier. RHD steht für Abbrucharbeiten oder auch Schadstoffsanierungen - unter anderem mit Asbest. Und so steht der erste Abrissbagger schon bereit.
Zentrale und Maschinenhalle für RHD
In Herne soll aber kein neuer Recyclinghof entstehen, sondern die Zentrale sowie eine Halle, in der die Maschinen gelagert und gegebenenfalls repariert werden können, betont RHD-Chef Holger Schmidt. Er trennt sich vom bisherigen zweiten Standort der Firma in Gelsenkirchen, um in seiner Heimat Herne mit mehr Platz etwas Neues zu schaffen. „Wir möchten ein Herner Unternehmen werden, wir möchten expandieren.“ Der Recylinghof bleibt in Duisburg und auch der Name bleibt bestehen.
22.500 Quadratmeter Fläche
Das Areal der ehemaligen Firma Herner Glas hat eine Gesamtfläche von 22.500 Quadratmetern. Das einstige Traditionsunternehmen hatte 2016 den Betrieb eingestellt, die Herner Wirtschaftsförderung hat das Gelände 2018 erworben.
RHD möchte mit etwa 40 bis 50 Mitarbeitern nach Herne in die neue Firmenzentrale ziehen. Das Unternehmen suche aber auch neue Mitarbeiter für den Abbruchbereich.
„Wir können es kaum erwarten, hier loszulegen“, sagt Schmidt. Bis Ende des Jahres planen beide Unternehmen für die Abrissarbeiten ein. Nach etwa einem Jahr Bauzeit soll die RHD-Halle Ende 2021/Anfang 2022 fertig sein. Investitionsvolumen: 3,5 Millionen Euro. Reckli möchte bis 2022 ins neue Bürogebäude einziehen, die Produktionshalle soll etwas zeitversetzt entstehen.
OB Dudda freut sich, dass neben dem Areal an der Werkshallenstraße, wo die neue Feuerwache entsteht, nun auch dieser Gewerbefläche wieder Leben eingehaucht wird. Und auch ein drittes Unternehmen stehe bereits fest, das ebenfalls auf das Gelände am Trimbuschhof zieht, sagt WFG-Geschäftsführer Holger Stoye. Um welches Unternehmen es sich dabei handelt, soll im Herbst verkündet werden.
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