Herne. Herne hat nun eine Audio-Tour. „Hömma Herne“ heißt sie und gibt Interessierten Einblick in Sehenswürdigkeiten – Anekdoten inbegriffen.
Wussten Sie, warum Herne mal die „Goldene Stadt“ genannt wurde? In der neuen Audio-Tour „Hömma Herne“, organisiert von Stadtmarketing Herne, bekommt man diese und weitere Informationen zum historischen und aktuellen Stadtgeschehen erzählt.
„Durch die Pandemie sind unsere touristischen Angebote verspätet und auch vermindert in die Saison gestartet, wir haben uns deshalb Gedanken über eine sichere und auch unterhaltsame Alternative gemacht“, sagt Holger Wennrich, Geschäftsführer von Stadtmarketing. Die Alternative zur Stadttour im voll besetzten Bus sei „Hömma Herne!“ – eine individuelle Audio-Tour fürs Smartphone, die Interessierte von der Kreuzkirche bis zum Bahnhof über 16 Sehenswürdigkeiten und interessante Orte führt, erklärt Projektleiterin Astrid Jordan vom Stadtmarketing.
Eigene Tour-Webseite oder App geplant
Pro Station gebe es einen ein- bis dreiminütigen Audio-Track. Für die Zukunft sollen weitere Orte hinzukommen, wie zum Beispiel der Eickeler Markt oder die Flottmann-Hallen. „Außerdem planen wir eine eigene Tour-Webseite oder App, damit es auf der Stadtmarketing-Seite mit der Zeit nicht zu unübersichtlich wird“, so Jordan.
Nun aber liege der Fokus erst einmal auf der Bahnhofsstraße: „Das ist unser Testballon, wir hoffen auf Feedback, um die Tour zu optimieren.“ Großer Vorteil an „Hömma Herne“ sei, dass Interessierte die Tour zeitlich unabhängig durchlaufen könnten: Alle Audio-Dateien könnten einzeln abgespielt werden, zusammen dauerten sie 30 Minuten, und einmal die Tour komplett auf der Bahnhofstraße zu durchlaufen, nehme eine Stunde in Anspruch, sagt Stadtmarketing-Sprecher Alexander Christian. Heißt: „Es ist egal, an welchem Tag oder um welche Uhrzeit man Zeit und Lust auf die Tour hat, und man kann auch bestimmen, ob man Stationen auslässt oder sich alle Informationen in einem Rutsch anhört“, fasst Jürgen Hagen vom Stadtarchiv zusammen.
Drei Monate von der ersten Idee bis zur Fertigstellung
Im umfangreichen Stadtarchiv hat Gerd Biedermann, Fotograf und Mitglied der Geschichtsgruppe „Die Vier!“ historische Fotos für den Tour-Flyer rausgesucht. Auch interessante Anekdoten, die auf den Audio-Tracks zu hören sind, habe Biedermann beigesteuert. Auch warum es auf der Bahnhofstraße einen Schuhladen gibt, der um einen Kirchturm gebaut wurde, oder warum früher ein Lokal in der City „Café Arschloch“ genannt wurde, erfahre man, sagt Biedermann.
Drei Monate habe es von der ersten Idee bis zur Fertigstellung des Projekts gedauert, erzählt Stadtmarketingchef Holger Wennrich. Die Arbeit hätten „unsere tollen Ehrenamtlichen“ übernommen, lobt er, „wir haben bloß die Kosten des Drucks der Tour-Flyer bezahlt.“ Neben Biedermann ist Gesa Hagen eine der Ehrenamtlichen, sie habe sämtliche Audio-Dateien der ersten Lauschtour eingesprochen. „Insgesamt habe ich dafür zwei Stunden gebraucht, aber auch nur, weil es am Anfang auf der Aufnahme gerauscht hat, und ein paar Mal habe ich mich versprochen“, bekennt sie.