Herne. „Fair statt mehr“ lautet das Motto der 20. Fairen Woche in Herne. Die Veranstalter sagen: Fairer Handel ist in der Corona-Krise um so wichtiger.

„Angesichts der Corona-Pandemie ist 2020 kein normales Jahr. Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind insbesondere für die Menschen im globalen Süden katastrophal“, erklärt Markus Heißler, Koordinator der Fairen Woche vom Eine Welt Zentrum Herne. „Die Produzenten und Produzentinnen des Fairen Handels sind also dringend darauf angewiesen, weiter zu produzieren und ihre Waren auch vermarkten zu können.“ Deshalb beschäftige sich die 20. Faire Woche vom 11. bis 25. September mit Fragen wie diesen: Wie kann ein gutes Leben für möglichst viele Menschen erreicht werden? Und wie können Produktions- und Konsummuster aussehen, damit sie nicht zu Lasten von Mensch und Natur gehen? Das Motto lautet „Fair statt mehr.“

Trotz der besonderen Umstände beteiligen sich in diesem Jahr 15 Unternehmen, Vereine und Organisationen mit Aktionen und Veranstaltungen an der Fairen Woche. Los geht es am Freitag, 11. September, im Weltladen Esperanza, Freiligrathstraße 17. „Dieses Mal dürfen wir leider keine fairen Häppchen anbieten“, sagt Christa Winger vom Weltladen. Dafür gebe es aber abgepackte Kostproben an Schokolade und Kaffee. Vor dem Laden können sich Besucher von 10 bis 18 Uhr über Fair Trade Produkte im Bereich Lebensmittel und Kunsthandwerk informieren. „Ab 15 Uhr gibt es Livemusik mit dem hervorragenden Trommler Tobias Bülow auf der Djembe, einer afrikanischen Trommel.“

Fotografische Weltreise zu Fair-Trade-Produzenten

Das Emschertal-Museum beteiligt sich mit kreativen Aktionen, die zur kommenden Sonderausstellung passen. „In ,Versponnen’ geht es um Garne, aber auch die Textilherstellung und die Arbeitsbedingungen“, erklärt Museumsleiterin Andrea Prislan. Am 24. September sind ein Handarbeitszirkel sowie für Kinder das Herstellen eines Fadenbilds geplant. „Wir verwenden dazu fair gehandelte Wolle aus Uruguay und unterstützen damit 200 Frauen, die unter fairen Bedingungen und Löhnen die Wolle selbst spinnen und färben.“

Eine Multivisionsshow in der VHS im Kulturzentrum am Willi-Pohlmann-Platz nimmt die Zuschauer mit auf eine Weltreise zu Fair-Trade-Produzenten, Naturwundern und Heiligtümern. „Das wird sicherlich spannend“, freut sich Markus Heißler. Karten für die Show gibt es im Vorverkauf für sechs Euro bei der VHS. Neu ist dieses Mal der Stadtrundgang „Nachhaltig und fair in Herne.“ „Wir besuchen in kleinen Gruppen Orte, wo es faire Produkte gibt oder die Nachhaltigkeit im Fokus steht.“ Für alle Aktionen und Workshops ist eine Anmeldung erforderlich. Das ganze Programm gibt es online unter www.fairtradestadt-herne.de.

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