Herne. Seit 2015 diskutiert die Herner Politik über die Nutzung des Areals der früheren Gärtnerei Schmerfeld. Nun macht die CDU einen Vorschlag.

2015 schloss die Gärtnerei Schmerfeld an der Straße Am Hauptfriedhof, seitdem gab es mehrere Kontroversen über die Nutzung des zunehmend verwahrlosenden Areals mit den alten Gewächshäusern. Nun ist die CDU in Abstimmung mit dem Eigentümer mit einem neuem Vorschlag für die rund 5000 Quadratmeter große Fläche in die Öffentlichkeit gegangen. Der Projektname: „Treibhäuser“.

Widerstand gegen Supermarkt und Wohnungen

So sehen erste Grobentwürfe für das Projekt „Treibhäuser“ auf dem Schmerfeld-Areal aus.
So sehen erste Grobentwürfe für das Projekt „Treibhäuser“ auf dem Schmerfeld-Areal aus. © BW

Dahinter verbirgt sich ein zweigeschossiger Neubau für Gründer und junge Unternehmen mit rund 3000 Quadratmeter Bürofläche - u.a. mit Terrassen, Gemeinschaftsbereichen („meet and talk“) sowie „Open Space Büros“. Der Wittener Architekt Bastian Walloschek stellte am Mittwoch in der Zille erste Entwürfe für die „Treibhäuser“ vor, die er für den (aus persönlichen Gründen in der Zille nicht anwesenden) Herner Grundstückseigentümers erarbeit hat.

Zwei Vorschläge waren seit 2015 für dieses an ein Landschaftsschutzgebiet grenzende Areal diskutiert und wieder verworfen worden: die Ansiedlung eines Edeka-Marktes und eine Wohnbebauung. Beide Projekte scheiterten am Widerstand nicht zuletzt aus der CDU. Begründung: Diese Art der Bebauung hätte die Frischluftschneise zerstört. Ein zweigeschossiges Startup-Center würde den für Herne wichtigen Luftaustausch dagegen nicht beeinträchtigen - anders als die von der SPD ins Gespräch gebrachte viergeschossige Wohnbebauung, sagte CDU-Ratsfrau und Umweltausschussvorsitzende Barbara Merten.

Bebauungsplan müsste geändert werden

Seit 2015 ist die Gärtnerei Schmerfeld geschlossen.
Seit 2015 ist die Gärtnerei Schmerfeld geschlossen. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Für ihren Vorschlag benötigen CDU und Eigentümer allerdings eine politische Mehrheit, denn: Der gültige Bebauungsplan lässt für das Grundstück ausschließlich eine Gärtnerei-Nutzung zu. Er strebe einen „möglichst breiten Konsens“ in dieser Frage an, erklärte CDU-Chef und OB-Kandidat Timon Radicke. Das Vorhaben des privaten Investors wäre ein großer Gewinn für die Stadt und würde sich gut in das Umfeld am Hauptfriedhof einfügen.

„Wir brauchen in Herne Gründer und junge Unternehmen“, sagte Merten. Und: Anwohner würden sich sicherlich darüber freuen, wenn dieser Schandfleck in ihre Nachbarschaft verschwinden bzw. durch diesen „leuchtenden Stern“ ersetzt würde.

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