Herne. Nach längerer Corona-Pause startet das VHS-Filmforum im September in der Filmwelt Herne ins neue Programm. Diese Produktionen sind zu sehen.
Nach knapp sechsmonatiger Covid-19-Zwangspause meldet sich das VHS-Filmforum in Herne am Montag, 7. September, mit dem französischen Historiendrama „Portrait einer jungen Frau in Flammen“ zurück. Auch bei der städtischen Filmreihe hat die Pandemie Spuren hinterlassen.
Was ist neu?
„Der Sonntagstermin wird Corona-bedingt vorerst gestrichen“, sagt Natalie Dilekli, die nun auf Seiten der Stadt fürs Filmforum verantwortlich zeichnet. Heißt: Die wöchentlichen Beiträge laufen bis Dezember nur noch montags und mittwochs in der Herner Filmwelt. Am Selbstverständnis - präsentiert werden Filme mit Anspruch - hat sich dagegen nichts geändert.
Das Programm
Zwölf Filme sind bis Dezember im Lichtspielhaus am Berliner Platz zu sehen. Darunter sind auch einige Beiträge, die schon im Frühjahr hätten laufen sollen, dann aber dem Lockdown zum Opfer fielen. Ein Blick aufs Programm zeigt: Die Jury um Filmwissenschaftler Martin Hellmold setzt zwar den Schwerpunkt bei europäischen und US-amerikanischen Produktionen, lenkt den Blick aber auch auf Filmländer wie Kolumbien („Birds of Passage“; 21. und 23.9.) und Südkorea („Burning“; 2. und 4.11.). Auffällig: Kein deutscher Film fand Aufnahme.
Die Empfehlung I
Martin Hellmold legt Besuchern „Jojo Rabbit“ von US-Regisseur Taika Waititi ans Herz - und begründet dies so: „Der historischen Katastrophe des deutschen Faschismus ist mit künstlerischen Mitteln nicht leicht beizukommen. Dass es möglich ist, haben im Bereich des Films ausgerechnet Komödien wie Chaplins ,Großer Diktator’ und Roberto Benignis ,La Vita e bella’ demonstriert. In ihrer Tradition versucht auch ,Jojo Rabbit’ das Böse lächerlich zu machen ohne seine Bedrohlichkeit zu verharmlosen oder seine Opfer herabzuwürdigen. Mit hohem Erzähltempo und einer Fülle kalkulierter Grenzüberschreitungen verhindert dieser Film immer wieder, dass wir es uns im Kinosessel allzu bequem machen.“ (30.11. und 2.12.)
Die Empfehlung II
„High Life“ ist die erste Wahl von WAZ-Redakteur Lars-Oliver Christoph. Warum? Darum: „Die französische Regisseurin Claire Denis erzählt in ihrem philosophischen Science-Fiction-Drama von einer Reise Ausgestoßener zu schwarzen Löchern, von übergriffigen Fortpflanzungsexperimenten, von brutalen Unterwerfungsstrategien, aber auch von Würde und Widerstand. Geadelt wird Denis’ kühne Konstruktion durch Juliette Binoche und Robert Pattinson, die schön gegen den Strich besetzt worden sind.“ (9. und 11.11.)
Montags und mittwochs
Die Beiträge des Filmforums - eine gemeinsame Reihe von VHS und Filmwelt Herne - sind in der Regel montags um 17.30 Uhr und mittwochs um 20.15 Uhr zu sehen.
Der Eintritt kostet 5 Euro bei freier Platzwahl. Alle Vorführungen laufen in der Filmwelt am Berliner Platz 7-9 in Herne-Mitte.
Außerdem auf dem Spielplan
m September ist ebenfalls zu sehen: das französische Missbrauchsdrama „Gelobt sei Gott“ (14. und 16.9.) und Ralph Fiennes’ Biopic „Nurejew - The White Crow“ (28. und 30.9.). Der Oktober bietet: „Leid und Herrlichkeit“ von Pedro Almodóvar (5. und 7.10.) und „Blinded by the Light“, ein in der Thatcher-Ära angesiedeltes Aufsteigermärchen (26. und 28.10.). Im November zeigt das Filmforum: „Vox Lux“ mit Natalie Portman und Jude Law (16. und 18.11.) sowie das US-Sozialdrama „Wo ist Kyra?“ (23. und 25.11.). Im Dezember beschließt „Judy“ mit Renée Zellweger als Judy Garland das Programm. loc
Alle Filme und Termine finden Sie auf vhs-herne.de/filmforum-galerie sowie jeweils in der wöchentlichen Kino-Vorschau der WAZ Herne.