Herne. Kostenloses WLAN auf drei Linien - diesen neuen Service bietet die HCR Herner Fahrgästen. Um welche Linien es geht und was noch geplant ist.

Die Bus- und Bahnflotte der Bogestra ist bereits komplett mit WLAN ausgestattet, nun zieht die HCR nach: Das Nahverkehrsunternehmen bietet seinen Herner Fahrgästen seit Donnerstagnachmittag freien Zugang ins Internet an - allerdings zunächst nur in den 26 Gelenkbussen auf den drei stark frequentierten Linien 311, 362 und 391. Spätestens bis Anfang 2021 sollen auch die weiteren 46 HCR-Busse auf den anderen 18 Linien diesen Service erhalten.

Persönliche Daten werden nicht abgefragt

„Die Privatsphäre unserer Fahrgäste ist uns wichtig. Sei können sich ohne Angabe von persönlichen Daten ins Internet einloggen“, sagt HCR-Chef Karsten Krüger bei der Vorstellung des neuen WLAN-Angebots. Nach der einmaligen Bestätigung der Zugangsbedingungen (AGB/Datenschutz) eröffne sich der freie Internetzugang über eine sogenannte Landingpage.

HCR-Chef Karsten Krüger (re.) und OB Frank Dudda präsentieren das Piktogramm für das neuen WLAN-Angebot.
HCR-Chef Karsten Krüger (re.) und OB Frank Dudda präsentieren das Piktogramm für das neuen WLAN-Angebot. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Die Busse mit diesem zusätzlichen Service erhalten ein Piktogramm an den Türen sowie im Innenraum. Einmalig 65.000 Euro und später nochmals rund 80.000 Euro für die Ausstattung der weiteren Busse nimmt die städtische Tochter dafür in die Hand.

Technik ermöglicht kurzfristige Verkehrshinweise

Durch die eingebauten Router könnten auch aktuelle Kundeninformationen schneller in die Fahrzeuge gesendet werden, so der HCR-Geschäftsführer. Zum Beispiel: mit kurzfristigen Verkehrshinweisen über die Startseite im WLAN oder in einigen Monaten auch über die Monitore in den Bussen.

„Wir erhöhen aber nicht nur die Aufenthaltsqualität für unsere Fahrgäste, sondern haben auch betriebliche Vorteile“, so Krüger. Über die in die Busse eingebauten Router würden die Fahrdaten direkt in die HCR-Zentrale übertragen, was für die statistische Auswertung von Vorteil sei.

Bogestra gab bereit 2018 den Startschuss

Auch Frank Dudda, OB und HCR-Aufsichtsratschef, nimmt am Donnerstag an der Vorstellung des Angebots im Börniger Betriebshof teil. Dieses Angebot komme zur richtigen Zeit und sei zudem Beleg für den „kontinuierlichen Ausbau der digitalen Strukturen in Herne“, sagt er.

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Richtig ist aber auch, dass Bochum der Nachbarstadt in Sachen WLAN im ÖPNV weit voraus ist. Bereits im April 2018 gab die Bogestra den Startschuss für die Digitalisierung von Bussen und Bahnen. Seit Ende 2019 seien nicht nur alle 420 Fahrzeuge, sondern auch die drei Zentralen Omnibusbahnhöfe (ZOB) sowie 45 Haltestellen mit WLAN ausgestattet, so eine Sprecherin zur WAZ. Kostenpunkt: 1,8 Millionen Euro.

Frage an Karsten Krüger: Ist die Bogestra schneller oder reicher als die HCR - oder beides? Er wolle sich nicht über andere Unternehmen äußern, sagt der HCR-Chef. Für die HCR könne er sagen. Sie hätten sich mehr Zeit genommen, weil sie dieses Angebot in die betrieblichen Abläufe hätten integrieren wollen. Auch die Suche nach einem geeigneten Unternehmen, das die Busse mit der notwendigen Technik ausstattet, sei nicht so einfach gewesen.