Herne. Hitze und Masken haben den Schulbeginn für Schüler und Lehrer erschwert. Herner Schulleiter sehen aber keine Alternative.
Der Schulstart nach den Sommerferien mit Maskenpflicht und bei Hitze hat Schülern wie Lehrern insbesondere an den weiterführenden Schulen einiges abverlangt. „Es ist wirklich eine sehr große Herausforderung“, fasst es Nicole Nowak, Sprecherin der Herner Gymnasien zusammen. „Den ganzen Schultag über die Maske zu tragen ist schon eine Hausnummer - auch für die Lehrer“, sagt die Schulleiterin des Haranni-Gymnasiums. Dennoch sieht sie keine Alternative: „Wir können die Hygieneabstände einfach nicht einhalten, umso wichtiger ist das Tragen der Maske.“
Temperaturen von zum Teil mehr als 30 Grad in den Klassenräumen, wie sie etwa an der Realschule Crange herrschten, erschwerten das durchgehende Tragen der Masken. Die meisten Herner Schulen reagierten mit Kurzstunden und Hitzefrei, um die belastende Situation etwas zu entspannen. „Hinter uns liegt eine extrem anstrengende Zeit“, sagt Wiltrud Zimmermann, Schulleiterin der Realschule Crange. „Wir hoffen nun, dass es etwas kälter und damit erträglicher wird.“
Schulleiterin sieht keine Alternative zur Maskenpflicht
Elternverbände aus ganz NRW haben zuletzt die Maskenpflicht als eine „Zumutung“ kritisiert und fordern bis Ende August alternative Konzepte mit Abstandsregeln einzuführen. Nicole Nowak sieht keine Alternative: „Wenn Eltern wollen, dass ihre Kinder wieder in den Unterricht kommen, wie sie es vor den Ferien gefordert haben, dann geht das nur mit Masken“, betont sie. Ein Unterrichtsbetrieb etwa in zwei Schichten sei personell nicht zu leisten.
Von den Elternvertretern an seiner Schule spürt Schulleiter Dennis Robertz vom Otto-Hahn-Gymnasium keinen Gegenwind. Er lobt auch die Schüler: „Die Kinder sind extrem tapfer und verstehen die Notwendigkeit.“ Wenn ein Schüler etwa über Kopfschmerzen wegen der Maske klagt, dürfe er schon mal isoliert raus auf den Schulhof, um kurz die Maske abzunehmen. Ansonsten sei dies generell beim Essen und Trinken auf dem Schulhof gestattet. „Wir hoffen, dass die Maske andere schützt, auch wenn mal jemand das Virus hier reinträgt.“
Erste Corona-Fälle bereits in der ersten Schulwoche
Anders als etwa die Gesamtschule Wanne-Eickel, bei der Ende vergangener Woche gleich die gesamte Oberstufe vorläufig in Quarantäne geschickt wurde, sei das Otto-Hahn bisher verschont geblieben. Gewappnet sei man für den Fall der Fälle dennoch. „Wir haben alle Sitzpläne digitalisiert, so dass wir in kürzester Zeit nachvollziehen können, welcher Schüler neben wem gesessen hat“, so Robertz.
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Das Haranni hält weiter an Einbahnstraßenregelungen fest und separiert die Schüler vor dem Unterricht an Pylonen, bis sie in die Klassen geholt werden. Einen versetzten Schulbeginn gebe es hier nicht, weil es die Kooperation mit anderen Schulen fast unmöglich mache. Mit der HCR solle bis zu den Herbstferien noch nach Lösungen gesucht werden, um die Situation in den Bussen zu entzerren, sagt Nicole Nowak.
Schulleiter für Verlängerung der Maskenpflicht
Ein „strenges Regiment“ herrsche an der Gesamtschule Mont-Cenis, sagt Schulleiterin Sylke Reimann-Perez selbst. Die Schüler hielten sich an die Maskenpflicht – schließlich hätten sie auch keine andere Wahl und würden sonst nach Hause geschickt. „Man hat schon ein mulmiges Gefühl“, räumt sie ein. Deshalb müsse auch jeder Schüler, der sich mit Halsschmerzen oder Schnupfen im Sekretariat meldet, gleich nach Hause gehen.
Die Entscheidung, ob die Maskenpflicht über Ende August hinaus verlängert werden sollte, möchte sie den Experten überlassen. „Ich finde das Tragen der Maske anstrengend, ja, aber wenn Virologen sagen, dass es sinnvoll ist, geht der Gesundheitsschutz vor.“ Dennis Robertz spricht sich bei derzeit steigenden Fallzahlen für eine Verlängerung aus: „Die Praxis hat gezeigt, es geht. Es ist keine Gesundheitsgefährdung, sondern nur eine Unbequemlichkeit und das müssen wir in Kauf nehmen, um die Gesundheit anderer zu schützen.“
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