Herne. HCR, Herner Ordnungsbehörde und Polizei haben an den zentralen Busbahnhöfen die Maskenpflicht kontrolliert. Das sind die Ergebnisse.
150 Euro Bußgeld kostet es seit dem 12. August, wenn man ohne Maske in den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist. Dabei gilt: Die Maske muss schon an der Haltestelle getragen werden. Ausgenommen sind Kinder bis zum Schuleintritt. Eine Ordnungspartnerschaft aus HCR, Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) hat am Donnerstag am Buschmannshof kontrolliert, ob sich Herner und Wanner Bürger daran halten. Das erste Fazit ist positiv.
„Normalerweise ist es ja so, dass es erst einmal eine Ansprache gibt und beim zweiten Ermahnen das Bußgeld“, erklärt Ede Belker vom Fachbereich Öffentliche Ordnung der Stadt Herne. Da bei Corona aber eine unmittelbare Bedrohung bestehe, gebe es keine zweite Chance. Das Bewusstsein dafür sei in Bus und Bahn hoch, an den Haltestellen hapere es noch: „Der gesamte Haltestellenbereich unterliegt der Maskenpflicht“, betont Belker. Das sei vielen nicht so klar. Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes sei aber auch dort notwendig, da es durch den Ein- und Ausstieg durch die hinteren Bustüren zu Begegnungsverkehr kommen kann.
Die HCR selbst ist nicht berechtigt, Bußgelder einzufordern
„Zu bemerken, wann betrete ich diesen Bereich, fällt teils schwer.“ Deshalb gehen die Kontrolleure hier mit Augenmaß vor. „Wir brummen nicht sofort ein Bußgeld auf, sobald die Linie übertreten wird.“ Oft sei es den Passanten einfach nicht bewusst. Ein älterer Herr reagiert sehr erbost, als ihn die Kontrolleure ansprechen. „Ich laufe doch nur hier entlang und will gar nicht einsteigen“, beschwert er sich lautstark. Die Beamten erklären ihm ruhig, warum er sich und andere trotzdem schützen muss. Schließlich zieht er den Schutz über und läuft murrend weiter.
„Es ist wichtig, dass wir vor Ort sind und Präsenz zeigen“, betont HCR-Sprecher Dirk Rogalla. Das erhöhe das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste. Die Kooperation mit der Stadt und der Polizei sei eine gute Sache: „Wir sind als Verkehrsbetrieb gar nicht berechtigt, Bußgelder einzufordern“, erklärt Rogalla. „Wir können Menschen aus dem Fahrzeug verweisen, wenn sie sich weigern den Mund-Nasen-Schutz zu tragen, und falls nötig die Ordnungsbehörden einschalten.“ Dies sei aber glücklicherweise nicht so häufig nötig.
Der Klassiker: Aus dem Bus aussteigen und die Maske abnehmen
Am Montag habe es bereits eine Schwerpunktkontrolle am Herner Bahnhof gegeben. „Die Reaktionen waren fast alle positiv“, sagt Resit Yaylacik vom KOD. „Viele sagten, schön, dass Sie auch an den Haltestellen kontrollieren.“ Einige hatten den Schutz unter der Nase hängen, reagierten aber positiv auf den Hinweis, ihn richtig aufzusetzen. „Ich bekomme schlecht Luft“ lautete die häufigste Erklärung für dieses Verhalten. Andere sagten, sie wissen nicht, dass sie den Schutz auch an der Haltestelle tragen müssen.
„Das ist der Klassiker: Sie steigen aus dem Bus aus und denken, sie können die Maske abnehmen.“ Insgesamt 20 Bußgelder wurden bei den Kontrollen am Montag verhängt. „Wir sind positiv überrascht über diese recht geringe Zahl“, sagt Dirk Rogalla. Immerhin wurden rund 1000 Fahrgäste kontrolliert. Es zeigt sich, dass 98 Prozent eine Maske dabei hatten, sieben Prozent trugen sie nicht richtig. „90 Prozent derer, die keinen Schutz tragen, haben es nicht auf dem Schirm und machen es nicht absichtlich“, sagt Ede Belker. Lediglich einer der 20 Ertappten sei aggressiv geworden. „Der hat sich aber auch richtig reingeritten“, erklärt Belker. „Keinen Mund-Nasen-Schutz, kein Fahrticket, und dann wollte er noch falsche Personalien angeben.“
Kein fester Turnus für Kontrollen
Bei der Kontrolle am Buschmannshof mussten keine Bußgelder verhängt werden. „Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis“, sagt Dirk Rogalla.
Einen festen Turnus für Kontrollen gebe es bislang nicht. Die Ordnungspartner stehen im Austausch und wollen weiterhin aufklären und präsent sein.
Bei der zweiten Schwerpunktkontrolle am Donnerstag hatten die Teams aus KOD, Polizei und HCR bis 16 Uhr noch kein Bußgeld verhängen müssen. Die meisten halten sich verantwortungsvoll an die Vorgaben. So wie Udo Böhm: „Das ist doch ‘ne einfach Sache mit der Maske und stört keinen“, betont der 58-jährige Wanne-Eickeler. „Die Frage, ob ich sie trage oder nicht, stellt sich eigentlich nicht.“
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