Herne. Die Herner Karnevalsgesellschaft reagiert kritisch auf die Karnevalsabsage von Minister Jens Spahn. Eine Absage für Februar sei zu verfrüht.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich in einer Telefon-Konferenz des Gesundheitsausschusses des Bundestags am Dienstag dafür ausgesprochen, den Karneval in der Saison 2020/2021 bundesweit komplett ausfallen zu lassen. Kai Gera, 2. Vorsitzender der Herner Karnevalsgesellschaft (HeKaG), sieht diesen Vorschlag kritisch. Zwar könne er verstehen, dass viele zurzeit nervös seien, „aber eine komplette Absage ist verfrüht“, so Gera.

Dass die Auftaktveranstaltungen im November ausfallen müssten, könne er noch nachvollziehen, aber niemand könne vorhersehen, wie es im Januar oder Februar nächsten Jahres aussehen werde. „Ich bin natürlich kein Virologe“, so Gera. „Herr Spahn wird das sicherlich besser beurteilen können.“ Dennoch hoffe er, dass sich das Blatt doch noch wenden werde. „Aber wenn es doch so ist, dann ist es eben so – wir werden uns nicht dagegen stellen.“

Ohne Verbot sagt Herner Karnevalsgesellschaft die Session nicht ab

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Eine komplette Absage könne der Verein zwar finanziell überstehen, aber dennoch fielen viele Einnahmen weg. Zudem habe der Verein hohe laufende Kosten. Ohne Verbot von Bund, Land oder Oberbürgermeister werde die Herner Karnevalsgesellschaft von sich aus die kommende Session nicht absagen können. „Dafür haben wir bereits zu viele Verträge mit Künstlern geschlossen“, so Gera.

Würde es jedoch ein offizielles Verbot geben, könne der Verein aus den Verträgen aussteigen. Mit einigen Künstlern sei die Karnevalsgesellschaft bereits im Gespräch. „Wir würden uns natürlich alle freuen, wenn es doch noch klappen könnte.“ Theoretisch würde die Session mit der Prinzenproklamation am 20. November richtig starten.

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