Herne. Armin Wolf, Ex-Chef der AfD in Herne, wirft hin: Er will aus der Partei austreten. Der Streit in der AfD ist damit aber längst nicht beendet.

Der ehemalige Vorsitzende der AfD in Herne Armin Wolf hat seinen Austritt aus der AfD zum 31. Dezember 2020 erklärt. Das teilt die neue AfD-Chefin Beate Fiedler mit. Mit diesem Schritt sei Wolf einem Parteiausschlussverfahren zuvorgekommen, sagt Fiedler.

Der angekündigte Austritt ist vorläufiger Höhepunkt eines tiefen Zerwürfnisses in der Partei. Zuletzt hatte der Wahlausschuss die AfD-Kandidatenliste für die Kommunalwahlen am 13. September um die neue Vorsitzende Beate Fiedler zugelassen, die Liste von AfD-Wolf entsprechend abgelehnt. Fiedler war im Juni zur Nachfolgerin des vom AfD-Landesvorstand abgesetzten langjährigen Parteichefs Wolf gewählt worden. Wolf kündigte daraufhin an, beim Landeswahlausschuss Beschwerde gegen den Beschluss des Wahlausschusses einzulegen. Er möchte, dass seine Liste für die Wahlen zugelassen wird. Der Landeswahlausschuss tagt an diesem Donnerstag. Schließt der sich dem Herner Wahlausschuss an, dann gehe er vors Verwaltungsgericht, kündigt Wolf an.

Den angekündigten Abschied Wolfs aus der AfD nehme die Partei „mit großer Erleichterung“ auf, sagt Beate Fiedler. Wolf habe der Partei „erheblichen Schaden zugefügt“. „Der Austritt wirkt befreiend“, so die neue Vorsitzende.

Neue AfD-Chefin in Herne: „Der Austritt wirkt befreiend“

Grund für seinen Austritt seien die „ständigen persönlichen Angriffe gegen mich“, sagt Wolf zur WAZ. In diesem Zusammenhang habe er Strafanzeige gegen Mitglieder des AfD-Landesvorstands gestellt. Ins Detail gehen möchte er vor der Entscheidung des Landeswahlausschusses (noch) nicht.

Nur so viel: Fiedler habe der Partei geschadet und ein Parteiausschlussverfahren durch ihre „rechtswidrige feindliche Übernahme des Kreisverbandes“ unterlaufen. Er habe den Kreisverband „aus dem Nichts aufgebaut und sie hat sich mit ihren Extremisten ins gemachte Nest gesetzt.“ Wolf werde „gegen ihre rechtswidrigen Methoden weiter klagen“; er könne vor ihrer Liste nur warnen.

Wolf kündigt an, dass er „politisch aktiv“ bleiben wolle, zum Beispiel in einem „freiheitlichen Netzwerk“. Die AfD in Herne, aber auch in Deutschland insgesamt, habe einen „undemokratischen Grundton“: „Damit will ich nichts zu tun haben“, erklärt der Ex-Parteichef.

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