Herne. Das Shoah-Mahnmal in Herne ist erneut Ziel von Vandalismus geworden. Nun wurde die Rückseite beschmiert. Die Polizei ermittelt.
Es dient dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und ist erneut Ziel von Vandalismus geworden. Bisher unbekannte Täter haben das Shoah-Mahnmal auf dem Willi-Pohlmann-Platz in Herne beschmiert. An die bereits mehrfach geschändeten Okulare auf der Frontseite der Plastik kamen der oder die Täter indes nicht heran.
Seit einem halben Jahr schon ist das 2010 eröffnete Mahnmal verschlossen. Im Januar diesen Jahres waren dann vier massive Bronze-Tore enthüllt worden, mit dem das jüdische Gedenkkunstwerk geschützt wird. Wegen technischer Problemen aber ist das Mahnmal seitdem nicht einsehbar. Auf einer Betonplatte sind 400 gläserne Okulare eingearbeitet, die an die Namen der jüdischen Nazi-Opfer Hernes erinnern. Eigentlich sind die Tore verschiebbar.
Mahnmal beschmiert: Der Staatsschutz ermittelt
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„Der oder die Täter haben mit goldfarbenem Sprühlack die Buchstaben ‘MN’ auf eine der Bronzeplatten auf der Rückseite des Mahnmals gesprüht“, beschrieb ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen auf Nachfrage. Gegen 5.45 Uhr am Morgen hatte ein Stadt-Mitarbeiter die Schmiererei der Polizei gemeldet.
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Was die auf etwa 60 mal 60 Zentimeter Größe aufgesprühten Buchstaben bedeuten, wird nun untersucht, sagte der Polizeisprecher. Selbst wenn sich aus den Buchstaben, dem ersten Anschein nach, kein direkter rechtsextremer Hintergrund erschließe, wurde der Staatsschutz eingeschaltet, sagte der Polizeisprecher - weil der Ort der Sachbeschädigung ein besonderer ist.
Auch Stadthistoriker Ralf Piorr wisse nicht, ob es sich um einen rechtsextremen Hintergrund handelt. „Ich kenne eine solche Abkürzung nicht“, sagt er auf Nachfrage der WAZ.
Die Polizei hofft auf Zeugen und bittet um Sachdienliche Hinweise unter der Telefonnummer 0234/909-4505 bzw. -4441. (dae)