Herne/Bochum. Mit Pfeilen ist in Herne auf Tauben geschossen worden. Tierschützer legten sich drei Nächte auf die Lauer – erfolgreich. Es gibt eine Festnahme.

Ein 43-jähriger Mann ist in der Nacht auf Samstag auf einen Hinweis von Tierschützern von der Polizei an der Südstraße/Riemker Straße in Herne festgenommen worden. Er steht im Verdacht, Tauben mit einem Blasrohr verletzt zu haben.

Mehrere Fälle von Tierquälerei in Herne

In den vergangenen Wochen waren etliche Fälle von Tierquälerei bekannt geworden. Mehrere Tauben waren mit Stahlpfeilen im Körper gefunden worden, vor allem im Bereich der Brücke an der Südstraße. Eine Taube musste schwer verletzt eingeschläfert werden. Auch eine Ente war mit Verletzungen entdeckt worden. Tierschützer aus Herne und Bochum hatten daraufhin Strafanzeige erstattet.

In der Nacht zum Samstag legten sich dann einige von ihnen selbst noch einmal auf die Lauer und entdeckten tatsächlich gegen 1 Uhr eine verdächtige Person. Die verständigte Polizei traf den Mann mit einem Blasrohr an. Die Ermittlungen dauern an.

In der dritten Nacht hatten die Tierschützer Erfolg

Es war wie im Krimi. Zwei Nächte hatten sich Mike Stossun und weitere Tierschützer aus Bochum und Herne schon auf die Lauer gelegt. Am Samstag gegen 1 Uhr nachts dann der Volltreffer. In drei Autos vor und hinter der Brücke an der Südstraße verteilt, beobachteten sie, wie sich ein Mann mit einem kleinen Rucksack näherte. „Er hat sich seltsam verhalten und mehrmals umgeguckt“, erinnert sich Stossun, der sich bei den „Stadttauben Bochum“ engagiert. Als der Mann dann noch zum Blasrohr griff, filmte ihn einer der Tierschützer mit der Kamera, während Stossuns Begleiterin die Polizei rief.

Diese sei in wenigen Minuten vor Ort gewesen und habe den Mann festgenommen. Als die Tierschutz-Truppe danach den Ort inspizierte, fand sie nur einen Pfeil – eine weitere Taube war zum Glück nicht getroffen worden.

Viele Stunden in die Aufklärung investiert

Für die Tierschützer ein großer Triumph, hatten sie doch in den vergangenen Wochen viel Zeit in die Aufklärung der Pfeilangriffe gesteckt. Sie hatten die Stahlpfeile entdeckt, verletzte Tauben versorgt, eine von ihnen einschläfern lassen und Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. „Unsere Leute sind mehrmals täglich an der Brücke vorbei gegangen, und wir haben festgestellt, dass die Angriffe immer nachts erfolgt sind“, sagt Stossun. Dann hätten sie beschlossen, dem Täter aufzulauern. In der ersten Nacht bis um 2.20 Uhr, in der zweiten bis 1.30 Uhr – bis die Mühen in der dritten Nacht von Erfolg gekrönt waren und die Akteure erschöpft ins Bett fallen konnten.

„Das war ein hervorragendes Zusammenspiel von Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen und Privatpersonen“, lobt Mike Stossun die Kooperation der Stadttauben Bochum mit der Tiernothilfe Hagen und allen Aktiven.

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