Herne. Die Stadt Herne sagt dem Müll in Herne den Kampf an: Sie startet die Kampagne „Bleib sauber“. Das steckt hinter der Aktion.
„Herne ist sauberer geworden“: Diese Bilanz zieht Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda rund drei Jahre nach dem Start der Kampagne „Herne blitzblank“. Dem OB reicht das aber nicht: Der Anspruch sei, das Herne eine saubere Stadt werde. Deshalb startet nun im Rahmen der Kampagne die Aktion „Bleib sauber“.
Grund für die neue städtische Aktion, die am Donnerstag im Herner Rathaus vorgestellt wurde, ist der viele Müll, der noch immer vor allem in den warmen Monaten und an den Wochenenden im Umfeld von Ausflugszielen liegen gelassen oder ins Grün geschmissen wird. Also etwa am Herner Meer, an der Künstlerzeche Unser Fritz oder in den Parks, darunter im Stadtgarten Herne. Diesen Missstand zu beseitigen, sei eine Daueraufgabe, aber auch eine Gemeinschaftsaufgabe, betont Dudda.
Bürger bringen ihren Müll von zu Hause mit
Ins Boot geholt werden sollen deshalb vor allem auch die Bürger. Ohne sie, so der OB, sei der Kampf gegen den Müll nicht zu gewinnen. Die Stadt appelliert deshalb einmal mehr an sie, Müll in die Abfallbehälter zu schmeißen. Und zwar nur den Müll, der vor Ort anfalle: Mittlerweile brächten die Menschen auch ihren Müll von zu Hause mit, um ihn bei den Ausflügen loszuwerden, berichtet Thilo Sengupta vom städtischen Fachbereich Stadtgrün. Montags sehe es an den besagten „Hotspots“ oft schlimm aus. Der Müll könne anschließend erst nach und nach beseitigt werden: „Wir können nicht an allen Stellen gleichzeitig sein.“
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Auch die Stadt, kündigt der OB an, will sich bei „Bleib sauber – dann haben alle was davon“, so der vollständige Kampagnen-Name, stärker engagieren als bislang. In einer „konzertierten Aktion“ wollten sich viele städtische Fachbereiche und städtische Töchter daran beteiligen, darunter, natürlich, Entsorgung Herne, aber etwa auch der Kommunale Ordnungsdienst (KOD), die HCR, ja das Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa).
Stadt will ACAB-Schriftzüge mit Maschine entfernen
Konkret will die Stadt unter anderem den Graffitis den Kampf ansagen, kündigt Dudda an. Die Maschine gegen Schmierereien soll häufiger eingesetzt werden, etwa in der Tilkowski-Passage in Herne-Mitte, aber auch viele „ACAB“-Schriftzüge in der Stadt sollen so verschwinden. Diese Schriftzüge mit der Bedeutung „Alle Bullen sind Bastarde“ verunstalteten mittlerweile ganze Wände. Auch den neuen, sanierten Europaplatz will Dudda so von Graffiti frei halten.
Außerdem soll die Zahl der sehr erfolgreichen Mülldetektive von zwei auf vier und der KOD um sieben Stellen vergrößert werden, kündigt der Oberbürgermeister an. Ihm ist wichtig: „Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass nicht kontrolliert wird.“ Auch an den Wochenenden sei der KOD bis 22 Uhr unterwegs. Dabei machten die Ordnungskräfte Fotos von vermüllten Ecken, so KOD-Mitarbeiter Bernd Adler, aber sie sprächen Jugendliche, die sich daneben benähmen, auch direkt an.
Stadt will uneinsichtige, ja aggressive Bürger nicht dulden
Diese Ansprachen, berichtet der OB, seien oft „nicht einfach“. Manche Bürger schmissen nicht nur ihren Müll in die Gegend, sondern seien, wenn sie darauf angesprochen würden, auch uneinsichtig, ja aggressiv. Das wolle die Stadt nicht dulden: „Dem werden wir sehr deutlich Grenzen aufziehen“, kündigt Dudda an. Menschen, die sich „nicht benehmen“, würden zur Rechenschaft gestellt: „Das werden wir konsequent ahnden. Mit den Strafverfolgungsbehörden sei er dazu im Gespräch.
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Auch für den Buschmannshof in Wanne und den Herner Bahnhof plane die Stadt weitere Kontrollmaßnahmen, kündigt Dudda an. Diese Pläne müssten aber noch „feinjustiert“ werden und sollen später vorgestellt werden.
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