Herne. Corona hat Auswirkungen auf die Tagespflege in Herne. Einige Eltern halten ihre Kinder offenbar lieber zu Hause. Tagesmütter haben freie Plätze.

Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Kindertagespflege. Wo sonst die Betreuungsplätze stark gefragt und schnell vergeben sind, bleiben bisher noch einige Plätze frei. „Wir stellen fest, dass manche Familien die Elternzeit wegen Corona noch verlängern und ihr Kind zu Hause betreuen“, sagt Esther Mattern, Vorstandsmitglied der Herner Tageseltern.

Eine Erfahrung, die auch eine Tagesmutter aus Herne machen musste. Mit einem Facebook-Posting machte sie vor ein paar Tagen darauf aufmerksam, dass sie noch zwei von vier Betreuungsplätzen frei habe, wenn die Kinder in die Kita wechseln. Sie stellt sich in dem Post die Frage: „Es stimmt mich nachdenklich, brauchen wir diese Betreuungsplätze nicht? Oder ist es doch der Pandemie geschuldet? Haben die Eltern Bedenken?“

Die Erstberatungen bei den Herner Tageseltern laufen wegen der Corona-Pandemie verzögert an, beobachtet Esther Mattern, Vorstandsmitglied und Fachberaterin.
Die Erstberatungen bei den Herner Tageseltern laufen wegen der Corona-Pandemie verzögert an, beobachtet Esther Mattern, Vorstandsmitglied und Fachberaterin. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

„Wir sehen, dass Eltern gegenwärtig noch eher auf andere alternative Betreuungsangebote setzen, die sie sich durch die Corona-Lage selber geschaffen haben“, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken. Die Stadtverwaltung beobachte, dass der Übergang von der Tagespflege zur Kita in diesem Jahr „aufgrund der Corona-Lage zeitlich gestreckter“ sei als in den vergangenen Jahren. Im Bereich der Tagespflege gebe es deshalb durchaus noch freie Kapazitäten, so Hüsken.

Corona-Pandemie verunsichert die Eltern

„Natürlich verunsichert die Corona-Pandemie die Eltern“, sagt Esther Mattern vom Verein Herner Tageseltern. Diese Erfahrung hätten sie auch gemacht. Sie betont aber auch, dass sich die Tageseltern an die Hygienerichtlinien hielten und alles dafür täten, dass es den Kindern bei ihnen gut geht. Abstand könne zwar wie in den Kindergärten nicht eingehalten werde, aber der Vorteil sei, dass die Gruppen deutlich kleiner seien.

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Durch den Corona-Lockdown hätten viele Erstgespräche abgesagt werden müssen und könnten erst jetzt nach und nach stattfinden, so Esther Mattern. Deshalb könne es sein, dass in diesem Jahr vielleicht nicht direkt zum 1. August alle Plätze belegt seien. Aber sie sei ganz zuversichtlich, dass dies zu einem späteren Zeitpunkt wieder so sein wird. „Je mehr Alltag und Normalität wieder stattfindet, umso mehr Eltern werden ihr Kind wieder in die Betreuung geben.“