Herne. Die Maßnahmen zum Schutz Herner Teiche reichten nicht aus, erklärt die Bürgerinitiative Wasservögel. Warum die BI selbst nicht aktiv werden kann.
Die von der Verwaltung festgestellte Verbesserung der Wasserqualität am Ostbachteich sei nicht auf die städtischen Maßnahmen zur Uferbepflanzung zurückzuführen, sondern auf die normalen Temperaturen im Juni, erklärt die Herner Bürgerinitiative Wasservögel (BI). Außerdem wirft die BI der Stadt vor, auf Angebote zur Unterstützung der Schutzmaßnahmen für die Teiche nicht reagiert zu haben.
Initiative wollte Flyer verteilen und Laub abfischen
Die Initiative reagiert mit ihrer Pressemitteilung auf Aussagen bei einem Ortstermin von Bezirksbürgermeister Mathias Grunert. „Es ist sinnvoll, dass sich die Stadt im letzten Jahr entschieden hat, im Dorneburger Park und am vorderen Teich des Ostbachtals die Ufer zu bepflanzen“, stellt die BI klar. Ein Beschattungseffekt werde aber noch nicht erreicht. Außerdem würden die kleinen Pflänzchen am Ufer nicht wesentlich dazu beitragen, dem Wasser Nährstoffe zu entziehen. Das Fazit der Initiative: „Das Kippen der Teiche und Gräften ist in den letzten Jahren hauptsächlich durch die Hitzerekorde verursacht worden.“ Entsprechend würden die Gewässer auch wieder kippen, wenn Hitzewellen länger andauerten.
„Wenn allerdings die Stadt sich weiterhin über das Füttern der Tiere beklagt, sei angemerkt: Die Bürgerinitiative Wasservögel hat der Stadt im letzten Jahr angeboten, mit dem Verteilen von Flyern in den Parks und Grünanlagen die Menschen, die Brot verteilen, freundlich davon zu überzeugen, dass ,Füttern’ unsinnig und schädlich ist“, so die Initiative. Auch sei der Stadt angeboten worden, unter anderem beim Abfischen von Laub zu helfen, um die Gewässer vor Verschlammung zu schützen. Der Fachbereich Stadtgrün habe nicht auf diese Angebote reagiert.
Stadt: Ansprache auf Fütterungsverbot ist hoheitliche Aufgabe
Prinzipiell stehe es jedem Bürger frei, mit Flyern auf bestimmte Probleme hinzuweisen, erklärt Stadtsprecherin Nina-Maria Haupt auf Anfrage. Aus Sicht des Fachbereichs Stadtgrün sei jedoch die Ansprache von Bürgern auf das Fütterungsverbot eine hoheitliche Aufgabe der Stadt - wie auch eine eventuelle Erfolgskontrolle sowie die gegebenenfalls notwendige Erteilung eines Bußgeldes. Zumal, wie die Erfahrung der letzten Jahre zeige, auch nicht jeder Bürger positiv und friedlich auf eine Ansprache reagiere.
Und: Grundsätzlich erteile die Verwaltung Bürgern keine Erlaubnis, städtische Gewässer zu befahren auch wenn diese Befahrung auf eigene Gefahr durchgeführt würde. Die Stadt verfügt über ein kleines Boot, welches zur Säuberung der Teiche und Reparatur der Lüfter eingesetzt werde. Für ein Abfischen von Laub sei das Boot aber nicht geeignet. „Darüber hinaus kann nicht gewährleistet werden, dass die gesammelten Abfälle zeitnah entsorgt werden“, so Haupt.
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