Herne. Das Land legt eine Schippe drauf: Für die Sprachförderung in ausgewählten Herner Kitas gibt es künftig deutlich mehr Geld. Wer davon profitiert.
Das Land stärkt die Sprach- und Bildungsförderung in Herner Kindertagesstätten: Ab August werden die Zuschüsse durch die Reform des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) von 850.000 Euro auf 1,31 Millionen Euro erhöht. Das hat die Stadt am Mittwoch in der Sitzung des Ausschusses für Kinder, Familie und Bildung verkündet.
38 von 70 Kitas werden gefördert
38 der insgesamt 70 Kitas werden dann diese Landesförderung erhalten, weil ihnen "ein hoher Anteil von Kindern mit einem besonderem Unterstützungsbedarf“ bescheinigt wird. Diese Einrichtungen bekommen jeweils 30.000 Euro pro Jahr. Zur Ermittlung des Bedarfs hat die Stadt jeweils zur Hälfte Sprachdefizite und den Bezug von Transferleistungen (vor allem Hartz IV) herangezogen.
Von der formalen Zusammenführung der bestehenden Instrumente „plusKita“ und „Sprachfördereinrichtung“ - künftig gibt es nur noch „plusKita“ - profitieren 19 Kitas in besonderem Maße. Sie wurden aus den beiden bisherigen Programmen entweder gar nicht oder „nur“ mit bis zu 8900 Euro unterstützt.
Zusätzliche Mittel für fünf Einrichtungen
Und: Fünf der 38 Herner ausgewählten Einrichtungen erhalten ab August zur regulären Förderung von 30.000 Euro noch zusätzliche Mittel in Höhe von jeweils 34.000 Euro. Damit soll in diesen Einrichtungen ein zusätzlicher Sprachförderbedarf für jeweils zehn Kinder finanziert werden, die vor dem Schulbesuch keine Kita besucht haben. Unter Berücksichtigung der räumlichen Verteilung und der Trägerlandschaft erhalten diese Mittel die Kitas Mont-Cenis-Straße (Awo), Wilhelmstraße (Stadt), Juri-Gerus-Weg (Lebenshilfe), Altenhöfener Straße (ev. Kirche) und Karlstraße (kath. Kirche).
Die Politik begrüßte die zusätzliche Förderung von Kitas durch das Land. Jörg Högemeier, jugendpolitischer Sprecher der SPD, stellte jedoch infrage, ob es ab August auf dem Arbeitsmarkt ausreichend Personal für die zusätzliche Förderung in den Kitas gebe. „Uns ist von den Trägern bisher nicht gespiegelt worden, dass dies ein Problem sein könnte“, sagte Heike Hütter vom Jugendamt.