Herne. Regen hat am Freitag für einen verhaltenen Start des „Rummelgastros“ gesorgt. Die Schausteller hoffen nun auf die Unterstützung der Herner.
Regen, Wind und Temperaturen um die 10 Grad: Das Wetter meint es am Freitagmittag nicht gut mit den Schaustellern auf dem Cranger Kirmesplatz. Gehofft hatten die Veranstalter des „Rummelgastros“ auf wesentlich besseres Wetter und auf mehr Gäste. Denn: Zum Start der Veranstaltung verirren sich kaum welche auf den großen Platz an der Kreuzung Heerstraße/ Dorstener Straße.
„Das ist natürlich nicht so schön, aber wir hoffen auf bessere Tage“, sagt Timo Lichte von der Schausteller-Vereinigung Herne und Organisator des „Rummelgastros“. Denn: „Das Wetter hat jetzt 75 Tage Zeit, sich von einer besseren Seite zu zeigen.“ Noch bis zum 31. August werden die sechs Schausteller auf dem Cranger Kirmesplatz stehen.
Keine Kirmes-Atmosphäre
Eine von ihnen ist Jutta Plesser. Seit vielen Jahren steht sie mit ihrem Brezelstand auf der Cranger Kirmes. Beim „Rummelgastro“ verkauft sie nun Crêpes und Maiskolben. „Der Verkauf der Brezeln hätte sich nicht rentiert“, sagt sie. Dass sie eine von sechs seien darf, freue sie. Allerdings sei es natürlich nicht mit der Cranger Kirmes zu vergleichen. Und: „Vielleicht liegt es am Regen, aber es wirkt doch alles recht trostlos“, sagt sie und zeigt dabei auf die leeren Bierzeltgarnituren, die in der Mitte des Platzes zwischen den Buden aufgebaut worden sind.
Mit drei Metern Abstand stehen sie aufgereiht – Dekoration gibt es keine. „Das ist alles leider nicht möglich“, sagt sie. Dies sei schade, denn die Atmosphäre mache viel aus. Sie hoffe nun auf die Unterstützung der Wanne-Eickeler und Herner.
Einige Regeln sind zu beachten
Für den „Rummelgastro“ mussten die Veranstalter einige Regeln beachten: Gegessen werden darf nur im Sitzen und nicht im Stehen. Die Speisen können aber auch „to go“ mitgenommen werden.
Der Platz ist von allen Seiten mit Gittern abgesperrt, so dass die Besucher ihn nur an einer Stelle betreten können. Sicherheitspersonal werde darauf achten, dass sich alle an die Regeln halten, sagt Veranstalter Timo Lichte.
Die sechs Stände – ein Ausschank, gebrannte Mandeln, Crêpes, Eis, ein Imbiss und ein Fischstand – haben täglich von 12 bis 20.30 Uhr geöffnet, außer sonntags.
Ebenfalls am Freitag hat Albert Ritter seinen Stand ein Stück weiter auf dem Kirmesplatz am Kanal eröffnet. Er hat zu den gleichen Uhrzeiten wie der „Rummelgastro“ geöffnet.
Denn dass sie jetzt bis September auf dem Platz steht, koste sie einiges. Vor ihrem Stand liegt ein Teppich mit der Aufschrift „1,5 Meter Abstand“, an der Ausgabe hängt eine Plexiglasscheibe, mit der sie sich und die Kunden schützen will. Hinzu komme Desinfektionsmittel und Handschuhe, „da kommt man schnell schon mal auf 1000 Euro.“ Dennoch sei das alles besser als nichts. Und: „Wir sind Schausteller. Wir machen es gerne und lassen uns unseren Optimismus nicht nehmen.“
Gäste können Kirmes-Absage nachvollziehen
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Genau wie Uwe Morck, der mit seinem Mandelstand auf dem Platz steht. An den Wochenenden stehe er bereits im Gysenbergpark, erzählt er. Normalerweise würde gerade aber die Sterkrader Fronleichnamskirmes stattfinden. Das alles fällt in diesem Jahr aus. Gerade deswegen freue er sich sehr über den kleinen Ersatz. „Trotzdem“, sagt er und guckt auf den großen leeren Kirmesplatz, „ist es schade, dass das alles in diesem Jahr nicht stattfinden wird.“
„Schade“, finden es auch zwei der ersten Besucher des „Rummelgastros“, die sich gerade am Fischstand Lichte einen Backfisch gekauft haben. Dennoch sei es schön, wenigstens eine kleine Alternative zu haben. „Wir gehen hier oft spazieren, da werden wir nun sicherlich öfter mal vorbeischauen.“ Die Entscheidung, die Kirmes ganz abzusagen, könnten sie durchaus verstehen. „Denn Gesundheit geht schließlich vor.“ Jeden Abend, so wie zu Zeiten der Cranger Kirmes, wollten sie aber nicht zum Kirmesplatz kommen.