Herne. Die SPD in Herne schickt Frank Dudda ins Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters. So schnitt er beim Nominierungsparteitag ab.
Frank Dudda will eine zweite Amtszeit als Oberbürgermeister in Herne: Der 57-Jährige wurde am Dienstagabend auf einem Parteitag der SPD als OB-Kandidat für die Kommunalwahlen am 13. September nominiert. Im Kulturzentrum erhielt Dudda als einziger Kandidat 96 Prozent der Stimmen. 2014 hatten „nur“ 90,1 Prozent der Delegierten für ihn gestimmt.
Der Job als Oberbürgermeister sei ihm „eine Herzensangelegenheit“, nach seiner ersten Amtszeit wolle er „den nächsten Schritt gehen“: Mit diesen Worten hatte Frank Dudda nach den Weihnachtsferien seine Ambitionen auf eine zweite Amtszeit angekündigt. Nachdem der Nominierungsparteitag wegen Corona im März verschoben wurde, ist es nun offiziell: Der Amtsinhaber darf wieder für die SPD ins Rennen gehen.
Parteitag wegen der Pandemie im kleinen Rahmen
Mit großem Bahnhof, wie ursprünglich von seiner Partei geplant, wurde Dudda aber nicht aufs Schild gehoben: Wegen der Corona-Pandemie wurde der Parteitag in kleinerem Rahmen durchgeführt. Weil Abstandsregelungen eingehalten werden mussten, wurden weniger Einladungskarten verschickt als geplant, das Programm wurde gestrafft. Immerhin: Die Rede wurde für die, die nicht kommen konnten, im Internet übertragen. Und für Dudda bedeutete der verkleinerte Parteitag: keine lange Rede, aber immerhin ein kleiner Talk.
In Herne, so warb der OB im Gespräch mit Moderator Martin von Berswordt-Wallrabe für das Vertrauen der Mitglieder, habe sich in seiner Amtszeit viel getan. „Wichtig ist, dass sich die Mentalität geändert hat“, sagte er. So schauten die Menschen, ja schaue die Stadt insgesamt wieder positiv nach vorn. Beispiele: Viele Arbeits- und Ausbildungsplätze seien in den vergangenen Jahren geschaffen und die Langzeitarbeitslosigkeit sei gedrückt worden. Dass die Pandemie die Stadt nun wieder zurückwerfe, wollte Dudda nicht verhehlen: „Corona hat uns schwer getroffen.“
Und doch: Herne werde sich wieder erholen. „Wir müssen einen Aufholprozess starten“, so der OB. Das Ruhrgebiet mit Herne im Mittelpunkt sei die Region, die das größte Potenzial für die Zukunft habe. Stichworte seien Wissenschaft, Urbanität, Digitalisierung und Internationalität. Darauf wolle er setzen.
Innenstadt in Wanne-Mitte soll erfolgreich verschönert werden
Wichtig sei ihm unter anderem auch die Entwicklung der Innenstädte, sagte er im Talk vor einem großen Logo mit der Aufschrift „Dr. Frank Dudda – Weiter. Machen“. Herne-Mitte habe bereits einen guten Weg hinter sich, sagte er mit Verweis auf die Baumaßnahmen altes Karstadt-Gebäude, altes Stadtwerke-Haus, City-Center oder ehemaliges Adler-Gebäude. Das reiche ihm aber noch nicht: „Man darf nie aufhören.“
Mehrere OB-Kandidaten
Bei den Kommunalwahlen am 13. September 2020 ist Frank Dudda (SPD) nicht der einzige Bewerber um den Posten des Rathauschefs. Bei der OB-Wahl treten auch Timon Radicke (CDU) und Pascal Krüger (Grüne) an. Auch die FDP will am kommenden Wochenende einen Kandidaten aufstellen. Weitere Parteien überlegen noch, darunter die Linken. Letztere planen ihren Parteitag für den 7. Juni.
Vor fünf Jahren trat zur OB-Wahl noch ein breites Parteien-Bündnis gegen Frank Dudda an: Grünen-Fraktionschef Thomas Reinke hatte auch die Unterstützung von Linken, FDP, Piraten und Alternative Liste (AL).
Ähnlich wie auf der Bahnhofstraße soll es in Wanne-Eickel weitergehen. Auch dort will er in einer zweiten Amtszeit die Innenstadt aufwerten, nicht zuletzt mit dem laufenden Programm „Wanne2020“, vor allem aber auch durch die Internationale Technologiewelt, die er für die Brache General Blumenthal plant. Wanne-Mitte, zeigte sich der 57-Jährige optimistisch, werde ähnlich erfolgreich umgebaut wie Herne-Mitte. „Das wird klappen“, so Dudda, „da habe ich überhaupt keine Sorgen.“ Bei all dem werde Grün in der Stadt nicht vergessen: „Herne wird so grün sein wie nie zuvor“, versprach er und verwies auch hier auf die Technologiewelt, die eben auch grün sein solle.
Am Ende wurde Dudda mit überwältigender Mehrheit zum OB-Kandidaten gewählt: Per Handzeichen erhielt er vom Parteitag zunächst 100 Prozent Zustimmung, im zweiten Teil, bei der offiziellen und geheimen Wahl mit zum Teil anderen Teilnehmern, dann besagte 96 Prozent Zustimmung von den 95 Delegierten. Unter Standing Ovations bekannte der frischgewählte OB-Kandidat, dass er so ein gutes Ergebnis wohl noch nie bekommen habe. Kurz: „Der Parteitag ist super gelaufen.“