Herne. Neuer Ärger beim Ostbach-Umbau in Herne: Bürger fordern den Erhalt eines beliebten Sodinger Weges. Warum die SPD sich anschließt und Kritik übt.

Die Umleitung des Ostbachs löst in der Bevölkerung nicht nur Begeisterungsstürme aus: Im Januar hat es in einer Bürgerversammlung Gegenwind für die geplante Fällung von 200 Bäumen gegeben. Nun wird erneut Kritik an dem Projekt der Emschergenossenschaft laut: Spaziergänger, Jogger und Hundebesitzer wehren sich gegen die Beseitigung eines beliebten Weges und erhalten Unterstützung von der SPD.

SPD spricht nach Ortstermin von Fehlplanung

„Täglich mindestens 120 Menschen“ nutzten die Verbindung von der Industriestraße in den Uhlenbruch, sagt Safi Thoma zur WAZ. Sie und andere Hundebesitzer seien sogar dreimal täglich auf der Strecke unterwegs, die im Zuge des Ostbach-Umleitung gekappt werden soll. Thoma, die nur durch Zufall von diesen Plänen erfuhr, und die anderen Nutzer können das nicht nachvollziehen. Ihre Vermutung: Das Aus für die beliebte Wegeverbindung sei offenbar am Schreibtisch allein mit Blick auf die Karten und ohne Kenntnis der tatsächlich Nutzung entschieden worden.

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Das sahen Mitglieder der Bezirksvertretung Sodingen jüngst bei einem Ortstermin ähnlich.. „Die Emschergenossenschaft tut gut daran, ihre Planungen nicht nur am Computer und Reißbrett vorzunehmen, sondern vor Ort mit Politik und Bürgern das Gespräch zu suchen, um zukünftig solche Fehlplanungen zu vermeiden“, so die (gewohnt deutliche) Ansage von SPD-Bezirksfraktions-Chef Ernst Schilla.

Antrag für die Bezirksvertretung

Noch sei zum Glück ausreichend Zeit, eine vernünftige Lösung zu finden. Bereits in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 3. Juni will die SPD einen Prüfauftrag an Stadtgrün stellen. Dabei solle geprüft werden, inwieweit eine bachaufwärts geplante – und von Anwohnern als wenig sinnvoll erachtete – Brücke von der Emschergenossenschaft nicht einfach hierhin verlegt werden kann. Wenn das nicht möglich sei, könnte eine etwas weniger ausgebaute Wegeverbindung mithilfe von Trittsteinen eine denkbare und naturnahe Alternative darstellen, so der Vorschlag.

Auch Bezirksbürgermeister Mathias Grunert (SPD) fordert eine Nachbesserung. Mit der Umleitung des Ostbachs entstehe schon in wenigen Jahren ein kleines Naturidyll, sagt er. Aber: „Es ist wichtig, Spaziergänge und Anwohner mitzunehmen und diese vielgenutzte Wegeverbindung - in welcher Form auch immer – zu erhalten.“ loc