Herne. Der Umbau des Radfahrsteifens auf der Bochumer Straße in Herne kann kommen. Darauf haben sich SPD und CDU geeinigt – mit einem Kompromiss.

Die CDU in Herne hat einen Kompromiss mit ihrem Kooperationspartner SPD über die Gestaltung des Radwegs auf der Bochumer Straße gefunden. Die Union will dem Antrag der Stadt nun doch folgen, erwartet im Gegenzug aber auch Verbesserungen für den Radverkehr auf dem Westring.

Hintergrund war massive Kritik von CDU-Chef Timon Radicke Ende April: Er hatte der Stadt vorgeworfen, mitten in der Corona-Krise mit ihrem Beschlussvorschlag zur Änderung des Radfahrstreifens auf der Bochumer Straße politische Ziele durchsetzen zu wollen, obwohl eine breite Debatte derzeit nicht möglich sei. Dort soll der zwei Meter breite Schutzstreifen durch einen drei Meter breiten Radfahrstreifen mit durchgezogener Linie ersetzt werden, teilweise mit roter Einfärbung. Die SPD, Koalitionspartner der CDU, fand das Vorgehen der Stadt zwar „suboptimal“, wollte den Plänen aber zustimmen. Gesucht wurde deshalb ein „Kompromiss der Vernunft“, so SPD-Fraktionschef Udo Sobieski, damit die Koalition geschlossen abstimmen kann.

Auch Radweg am Westring soll angepackt werden

Der marode Radweg auf dem Westring soll nun ausgebessert werden.
Der marode Radweg auf dem Westring soll nun ausgebessert werden. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Der ist nun gefunden, sagt CDU-Kreisvorsitzender Timon Radicke zur WAZ. Die Union werde dem Beschluss zur Umgestaltung der Bochumer Straße im Planungsausschuss am kommenden Donnerstag, 14. Mai (16 Uhr, Akademie Mont Cenis) zustimmen, will aber im Gegenzug mit der SPD durchsetzen, dass auch der Radweg auf dem Westring angepackt wird. Dieser sei eine Buckelpiste, Baumwurzeln hätten das Pflaster an vielen Stellen nach oben gedrückt. Die SPD dürfte damit keine Probleme haben: Auch sie hatte den Zustand des Radwegs bereits deutlich kritisiert – bislang vergeblich.

Einen Seitenhieb auf die Verwaltung kann sich CDU-Chef Radicke nach dem Kompromiss nicht verkneifen. Die Stadt, kritisiert er, vernachlässige den Ausbau des Radverkehrsnetzes: „Sie macht zu viel Stückwerk.“ Nötig sei ein „Radwegeunterhaltungskataster“, sagt er. Darin müsste der Zustand aller Radwege in der Stadt verzeichnet sein, außerdem müsste dort aufgelistet sei, wo es welche Probleme gebe – und wie sie mit welcher Priorität wann behoben werden könnten.

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