Herne. Die Stadt Herne kann nun besser Zugewanderte aus Südosteuropa integrieren: Dank einer Finanzspritze des Landes schafft sie fünf neue Stellen.
Die Stadt Herne hat sich erfolgreich an einem Aufruf für das Förderprogramm Südosteuropa beteiligt. Gemeinsam mit der Gesellschaft freie Sozialarbeit e. V. (GFS) erhält sie für die nächsten drei Jahre 907.000 Euro, teilt die Stadt mit.
Das Programm Südosteuropa verfolge das Ziel, Teilhabe und Integration von Zugewanderten aus Südosteuropa in den Kommunen zu unterstützen. Mit dem Geld aus dem Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW könnten in Herne fünf zusätzliche Personalstellen mit unterschiedlichem Stundenumfang geschaffen werden. Dezernent Johannes Chudziak sehe dies als wichtiges Signal: „Die Zielgruppe stellt die Stadt Herne nach wie vor vor große Herausforderungen.“ Diese Maßnahme stütze und erweitere das Beratungssystem und werde die Integrationsbemühungen „ein ganzes Stück weiterbringen“.
Stadt: Es gibt einen „enormen Unterstützungs- und Hilfebedarf“
Die wesentlichen Grundvoraussetzungen für eine Integration zugewanderter Bürger aus Südosteuropa sei der Zugang zu Bildung, eine eigenständige Existenzsicherung beziehungsweise Arbeit und angemessener Wohnraum. In allen drei Bereichen weise die Zielgruppe „enormen Unterstützungs- und Hilfebedarf“ auf, so die Stadt. Die neuen Mitarbeiter sollen die Menschen in den Bereichen Bildung, Wohnen und Arbeit begleiten, in ihrer Muttersprache beraten und fördern sowie gemeinsam mit ihnen eine individuelle Hilfeplanung erstellen, damit sich ihre Chancen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verbesserten.
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Zwei Mitarbeiterinnen sind laut Stadt organisatorisch ans Kommunale Integrationszentrum der Stadt angebunden und werden als Familienbegleiterinnen an Grundschulen vorwiegend im Wanner Stadtbezirk eingesetzt. Zu ihren Aufgaben gehöre unter anderem die Heranführung der Eltern an das Schulsystem, die Vermittlung zwischen schulischen und familiären Belangen und die Unterstützung der Lehrer bei der Förderung der Kinder. Eine weitere Mitarbeiterin unterstütze die Koordinierungsstelle Zuwanderung Südosteuropa der Stadt im Bereich wohnbegleitende Hilfe. Die GFS schaffe zudem zwei Personalstellen, die Mitarbeiter unterstützten bei der Suche nach Jobs.