Herne. Das Herner Shoah-Mahnmal ist nach mehrfacher Schändung zwar offiziell wiedereröffnet worden, aber noch immer nicht in Betrieb. Das ist der Grund.

Die Schutztore für das Shoah-Mahnmal in Herne kommen noch immer nicht in Bewegung. Das mehrfach geschändete Monument auf dem Willi-Pohlmann-Platz ist Ende Januar am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zwar nach fünfjähriger Verhüllung wiedereröffnet worden – nun mit Schutztoren versehen. Die aber sind weiterhin geschlossen, auch knapp drei Monate später.

Damit geht die unendliche Geschichte des Shoah-Mahnmals vorerst weiter. Dreimal wurde die Wieder-Eröffnung des Mahnmals am Kulturzentrum in den vergangenen zwei Jahren abgesagt, weil die Bauarbeiten nicht beendet wurden. Die Konstruktion der Schutztore, die nun zum Mahnmal dazu gehören, war zu kompliziert. Nun wurde das Mahnmal im Januar endlich wiedereröffnet, die vier Bronzetore werden aber nach wie vor nicht, wie geplant, allabendlich vor die Betonwand mit den 400 Okularen geschoben, um sie zu schützen. Die Okulare zeigen die Namen der jüdischen Nazi-Opfer aus Herne und waren von Unbekannten genauso beschädigt worden wie Betonwand und Rampe.

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Nach wie vor heißt es bei der Stadt, dass noch „Feinarbeiten“ nötig seien. Die Schutztore, so Stadtsprecher Christoph Hüsken, seien kein Produkt von der Stange, der Aufwand sei deshalb groß. Die Corona-Pandemie, fügt er an, „trägt auch nicht zur Beschleunigung des Ganzen bei“.