Herne. Das Restaurant „Gute Stube“ hat es wieder in den Restaurantführer Michelin geschafft. Doch die Freude darüber ist angesichts der Krise getrübt.

Wo bleibt das Positive in diesen Tagen? Ein wenig gibt es - und das ausgerechnet in einer Branche, die zurzeit in ihrer tiefsten Krise steckt: Die Gute Stube ist erneut im Restaurantführer Guide Michelin gelistet. Als einziges Restaurant in Herne.

Der Restaurant-Führer spricht von einem modern-eleganten Restaurant. Als Beispiel für die Speisen wird das „Schaufelstück vom Tiroler Milchkalb mit Teriyaki-Marinade“ genannt. Als einfachere Variante am Abend wird das „Stübchen“ erwähnt.

Ein Gericht ziert das Titelbild von „Ruhrgebiet geht aus“

„Das bestätigt unseren Weg, dem wir auch in Zukunft treu bleiben werden“, kommentiert Betreiber Jan-Hendrik van Dillen die Erwähnung. Seit 2017 ist die Gute Stube eine feste Größe unter den Top-Restaurants in der Region und in Deutschland. Das Magazin „Der Feinschmecker“ verlieh dem Restaurant 2017 zweieinhalb von fünf möglichen „F“. Damit zählt es zu den 500 besten bundesweit. 2018 verlieh der bekannte Restaurantführer „Gault & Millau“ eine Haube. Im vergangenen Jahr folgte erstmals die Erwähnung im Michelin. Und vor wenigen Tagen gab es noch eine kleine Zugabe: Das Foto eines Gerichts von Chefkoch Thorsten Brodal ziert die Ausgabe 2020/2021 des Magazins „Ruhrgebiet geht aus“.

Bei den angekündigten Hilfen sind viele Fragen ungeklärt

Doch selbstverständlich kann sich van Dillen nicht wirklich über dieses Lob freuen, zu düster ist angesichts der aktuellen Corona-Krise die Lage. Am Wochenende sei das Restaurant zwar voll gewesen, doch das könne daran gelegen haben, dass die Gäste die Gelegenheit genutzt hätten, weil sei fürchteten, dass es für längere Zeit das letzte Mal war.

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Van Dillen hat von ersten Betrieben gehört, die geschlossen und die Mitarbeiter entlassen haben. Auch wenn die Bundesregierung Hilfe versprochen habe - es seien noch viele Fragen ungeklärt. Was sei mit Auszubildenden, so van Dillen? Sie dürften gar keine Kurzarbeit machen. Die Banken wüssten noch nicht, wie es mit der Auszahlung von Krediten aussieht, außerdem müssten die ja irgendwann zurückgezahlt werden.