Herne. In Herne gab es am Freitag keine neuen bekannten Coronavirus-Fälle. Schulen und Kitas bleiben zunächst Montag und Dienstag für Notfälle geöffnet.
In Herne hat es am Freitag keine neuen gemeldeten Coronavirus-Infizierten gegeben. Das teilte der Krisenstab der Stadt Herne am Nachmittag mit. Dennoch: „Die Lage ist unverändert ernst“, stellte Oberbürgermeister Frank Dudda bei einer Pressekonferenz im Rathaus klar. Er geht „sicher“ von weiteren Ansteckungen aus.
Der OB teilte mit, dass alle „nicht notwendigen“ Veranstaltungen der Stadt bis einschließlich 1. Mai abgesagt werden – inklusive der 1. Mai-Kundgebungen. Für nicht-städtische Veranstaltungen empfiehlt die Stadt den Veranstaltern eine Absage. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sich die Coronavirus-Epidemie in Herne schnell ausbreitet. Die Politik soll aber wie gewohnt weiterarbeiten, sprich: die Sitzungen der Bezirksvertretungen sowie des Rates und seiner Ausschüsse sollen wie geplant stattfinden.
Herner Schulen schließen ab Montag
Der OB rief die Herner dazu auf, auf Besuche in Altenheimen und Krankenhäusern zu verzichten oder, wenn unbedingt nötig, mindestens „massiv einzuschränken“. Auch Stadtrat Johannes Chudziak betonte, dass der Schutz der Alten und Kranken nun im Vordergrund stehe. „Wir werden nächste Woche das Thema mit den Heimleitern vertiefen“, kündigte er an.
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Am Freitagnachmittag, kurz nach Bekanntgabe des Landes NRW, dass alle Schulen ab Montag, 16. März, bis einschließlich der Osterferien geschlossen bleiben sollen, trafen sich alle Schulleiter der Herner Schulen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Die Schulleiter waren mit der Entscheidung, die Schulen zu schließen, sehr zufrieden“, sagte Andreas Merkendorf, Leiter des städtischen Fachbereichs Schule. Die Schulen würden bis zu den Osterferien dennoch ein Betreuungsangebot zu den herkömmlichen Unterrichtszeiten aufbauen – jedenfalls für Eltern von Kindern der Klassen 1 bis 6, die in „unverzichtbaren Funktionsbereichen“, insbesondere im Gesundheitswesen, arbeiteten.
Montag und Dienstag sind Schulen für Notfälle geöffnet
Gemeinsam seien sie außerdem zu dem Entschluss gekommen, dass am Montag und Dienstag alle Schüler zunächst noch die Schule besuchen dürften, „damit sich die Eltern auf die Situation einstellen können“, so Merkendorf. Allerdings, so betonte auch Oberbürgermeister Dudda, sollten dieses Angebot nur Eltern in Anspruch nehmen, die in einer „besonderen Berufsgruppe“ arbeiten und durch die plötzliche Schließung vor Betreuungsproblemen stünden. „Grundsätzlich sind die Schulen auch bei uns ab Montag zu“, so Dudda.
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Bis Mittwoch wolle die Stadt dann die Betreuungsfragen klären, damit beispielsweise Krankenschwestern, Feuerwehrleute oder Ärzte ihren Tätigkeiten weiterhin nachgehen können. „Unser Appell lautete also: Bleibt schon ab Montag zu Hause“, so Dudda. „Außer ihr gehört zu einer besonderen Berufsgruppe.“
Auch die Kindertagesstätten blieben zunächst am Montag und Dienstag für Notfälle geöffnet, sagte Jugendamtsleiterin Stephanie Jordan. „An diesen Tagen schauen wir dann, wo Bedarf ist und passen darauf unser Betreuungsangebot an.“
Hotline wird personell verstärkt
Wie viele Verdachtsfälle es zurzeit in Herne gibt, wollte die Stadt bei der Pressekonferenz nicht sagen. Allerdings seien bereits einige Abstriche gemacht worden, deren Ergebnisse würden am Montag erwartet, teilte Katrin Linthorst, Leiterin des städtischen Fachbereichs Gesundheitsmanagement, mit.
Im Coronavirus-Diagnosezentrum, dass am Donnerstag eingerichtet worden ist, seien am ersten Tag 23 Menschen getestet worden. Die Zahl von Freitag sei ähnlich hoch, so Linthorst. Weiterhin gilt der Hinweis: Falls jemand den Verdacht hat, dass er sich mit dem Virus infiziert haben könnte und die krankheitstypischen Symptome bei sich wahrnimmt, soll die Person sich zunächst telefonisch mit einem Arzt in Verbindung setzen und nicht unangemeldet eine Praxis oder ein Krankenhaus aufsuchen.