Herne. Das Evangelische Krankenhaus Herne bietet aus Anlass des Darmkrebsmonats März eine Telefonsprechstunde. Drei Experten beantworten Fragen.
Seit 2002 ist der März der Darmkrebsmonat. Mit verschiedenen Aktion wird zur Vorsorge aufgerufen. Das Evangelische Krankenhaus bietet deshalb am Mittwoch, 11. März, eine Telefonsprechstunde an.
Mehr als 60.000 Menschen erkranken jedes Jahr an Darmkrebs. Nahezu alle Darmkrebsfälle könnten durch Vorsorge und Früherkennung verhindert oder geheilt werden. „Umso wichtiger ist es, aufmerksam gegenüber ersten Symptomen und aufgeschlossen für eine Vorsorgeuntersuchung zu sein“, sagt Dr. Jens Verbeek, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am EvK Herne.
Krankheit kann durch Vorsorgemaßnahmen verhindert werden
Um das Bewusstsein für das Krankheitsbild zu schärfen, bietet er mit dem EvK-Chefarzt der Viszeralchirurgie, Prof. Dr. Matthias Kemen, und dem niedergelassenen Gastroenterologen Dr. Matthias Hinz im Darmkrebsmonat März eine Telefonsprechstunde an. WAZ-Leserinnen und Lesern stehen die drei Mediziner von 16 bis 18 Fragen für Fragen zur Früherkennung, zur OVorsorgeuntersuchung, zur Symptomatik und zu den Behandlungsmöglichkeiten in den unterschiedlichen Stadien der Erkrankung zur Verfügung.
Darmkrebs entsteht häufig aus Polypen. Die meisten bleiben klein und harmlos, manche wachsen aber über Jahre und einige werden bösartig. Je früher Polypen entdeckt werden, desto geringer ist die Chance, dass sie entarten. Anders als bei vielen anderen Krebserkrankungen gibt es bei Darmkrebs die einmalige Chance, die Krankheit durch Vorsorgemaßnahmen komplett zu verhindern oder sie in einem so frühen Stadium zu entdecken, dass sie geheilt werden kann.
Der Draht zu den Experten
Individuelle Antworten zum Thema Darmkrebs bieten die drei Experten während der WAZ-Telefonsprechstunde am 11. März von 16 bis 18 Uhr unter diesen Nummern:
Dr. Matthias Hinz 0171-2963600;
Prof. Dr. Matthias Kemen 02323-498-1067;
Dr. Jens Verbeek 02323-498-1068;
Die Felix Burda Stiftung, die Stiftung LebensBlicke und das Netzwerk gegen Darmkrebs haben 2002 den Monat März zum Darmkrebsmonat auserkoren und rufen seither jedes Jahr zu Aktionen für die Darmkrebsvorsorge auf. In diesem Jahr steht der Darmkrebsmonat unter dem Motto „#Präventiophobie – Wenn die Angst vor der Darmkrebsvorsorge größer ist als die Angst vor dem Krebs“.
Patienten bekommen von Darmspiegelung nichts mit
Vorsorge ist bei Darmkrebs also von elementarer Bedeutung. Als zuverlässige Früherkennung hat sich die Darmspiegelung erwiesen, bei der auffällige Wucherungen häufig sogar sofort entfernt werden können. „Das gelingt recht unaufwendig auf endoskopischem Wege, ein zweiter Termin für einen weiteren Eingriff ist meist gar nicht nötig“, sagt Dr. Jens Verbeek. Angst brauchen Patienten vor der Darmspiegelung nicht zu haben. Dank neuester Medizintechnik und fein dosierter Narkosemaßnahmen bekommen sie von der Untersuchung überhaupt nichts mit.
Auch darüber wollen die drei Mediziner in ihrer Telefonsprechstunde aufklären. „Wir hoffen, dass wir so auch die Menschen erreichen, die sich aus Angst bislang nicht getraut haben, dieses Angebot anzunehmen“, sagt Matthias Hinz. Denn Vorsorge hat sich bei Darmkrebs zum Erfolgsmodell entwickelt: Seit 2002 geht die Zahl der Neuerkrankungen leicht zurück, die Zahl der stationären Patienten ist seither um rund 20 Prozent gesunken.
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Sollte ein Tumor diagnostiziert werden, ist es wichtig, dass er in einem von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Darmkrebszentrum behandelt wird, wie es das EvK Herne ist. Hier arbeiten mehrere Fachdisziplinen eng zusammen und können kurzfristig die erforderlichen Therapiemaßnahmen zusammenstellen. „Entscheidend ist, dass der Patient engmaschig betreut wird und ein Behandlungsschritt unverzüglich auf den nächsten erfolgen kann. Denn der Faktor Zeit spielt eine entscheidende Rolle“, sagt Prof. Dr. Matthias Kemen.