Herne. Auf der Blücherstraße in Herne sollen Bäume kräftig zurückgeschnitten werden. Nun soll überlegt werden, ob nicht besser alles beim Alten bleibt.
Regelmäßig beschweren sich Anwohner bei der Stadt darüber, dass Bäume vor ihrer Haustür Schatten werfen und ganze Wohnungen verdunkeln. In Herne wollte die Verwaltung deshalb an der Blücherstraße in Horsthausen Bäume kräftig zurückschneiden. Ob es dabei bleibt? In Zeiten des Klimawandels seien Maßnahmen wie diese möglicherweise nicht mehr zeitgemäß, heißt es.
Es war die CDU, die das Thema „Geplanter Rückschnitt an der Blücherstraße“ auf die Tagesordnung des Umweltausschusses setzen ließ. Eigentlich wollte die Union nur wissen, wann denn nun genau die Säge kreise. Die Maßnahme, antwortete Stadtgrün-Chef Heinz-Jürgen Kuhl vergangene Woche im Ausschuss, sei für Herbst 2020 vorgesehen und dauere drei Wochen. Da es sich bei den Schnittmaßnahmen aber nicht um eine Abwehr von Gefahren handele, seien die Maßnahmen aufgrund der Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes erst nach dem 1. Oktober zulässig, erklärte er. Dann folgte sein Aber.
Stadt: Bäume könnten Rückschnitt nicht überleben
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Damit die Bäume keine Schatten aufs Haus mehr werfen, würden sie in Höhe der Oberkante zur ersten Etage abgeschnitten. Auf diese Weise, so der Stadtgrün-Chef, „schaffen wir uns ein neues Problem“. Man müsse bedenken, dass diese massiven Rückschnitte entsprechend große Wunden an den Bäumen verursachten: „Es kann sein, dass wenige oder mehr Bäume das nicht überleben werden.“ Zum anderen werde es in den Wohnungen viel wärmer: „Da wird die Sonne richtig reinknallen.“
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In der Politik bestand Einigkeit darüber, dass der Rückschnitt noch einmal diskutiert und überprüft werden soll. In Zeiten des Klimawandels und des Klimafolgenanpassungskonzepts der Stadt Herne müsse überlegt werden, ob radikale Grünschnitt-Maßnahmen wie diese sinnvoll seien. Dazu soll die Bezirksvertretung eingebunden werden und das Thema dort noch einmal auf den Tisch kommen.