Herne. Die Grünen wollen die Büchereien sonntags öffnen. In der Sitzung des Kulturausschusses kam der Vorschlag gut an - andere Anträge scheiterten.

Auf unterschiedliche Resonanz stießen in der Kulturausschuss-Sitzung die drei Anträge der Grünen Fraktion: Von ungeteilter Zustimmung bis zu rigoroser Ablehnung reichte das Spektrum.

Den Nerv getroffen hatten die Grünen wohl mit ihrem Vorstoß, die Stadtbibliothek auch sonntags zu öffnen, so wie es hier und da neuerdings praktiziert wird. Eine sinnvolle Idee in den Augen der Grünen. Gemeint sei aber damit nicht, „dass die Mitarbeiter alle zusätzlich sonntags arbeiten“, stellte Tina Jelveh klar. Den Betrieb könnten technische Hardware und Sicherheitspersonal garantieren.

Zustimmung zur Idee der Sonntagsöffnung

Die CDU unterstütze das Anliegen, erklärte Barbara Merten. Allerdings müsse man die Kosten prüfen lassen. Was in anderen Kommunen finanziell möglich sei, sei nicht unbedingt übertragbar. Auch Kultur- und Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff hat prinzipiell nichts dagegen. „Wir müssen nur gucken, wie wir das technisch hinkriegen. Vom Land gebe es bis zu 1,2 Millionen jährlich zur Stärkung der Sonntagsöffnung, wenn mindestens 20 Tage geöffnet sei. Auch Lutz Hammer (SPD) kündigte Zustimmung an, warf aber ebenfalls die Kostenfrage auf. Das Ergebnis: ein einstimmiger Prüfauftrag für die Kulturverwaltung.

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Gar nicht erst in die Sachdiskussion kam man mit dem Antrag, dem „Hin & Herbert“ zusätzlich 5000 Euro im Jahr zusätzlich zu gewähren. Dies zu entscheiden sei „ein Geschäft der laufenden Verwaltung“, erfuhren die Grünen, verbunden mit der Aufforderung, den Antrag zurückzuziehen oder im Rat zu stellen. Nach kurzer fraktionsübergreifender Beratung kam man überein, den Antrag so umzuformulieren, dass die Entscheidungsbefugnis der Kulturverwaltung nicht angetastet ist. Die Verwaltung wird nun gebeten zu überprüfen, inwieweit die Ausstattung des Hin & Herbert verbessert werden kann.

Kein Topf für freie Kunstprojekte

Keine Unterstützung fand dagegen der Grünen-Antrag, einen Fördertopf mit 30.000 Euro für freie Kunstprojekte einzurichten. Das solle dem Fachbereich Kultur überlassen werden, erklärte Volker Bleck (SPD). Keine wisse, was damit gefördert werden solle. „Sehr schwammig formuliert“, fand auch Barbara Merten von der CDU. Nur die Linke stimmte mit den Grünen für den Antrag.