Herne. Die zweiten Literaturhaustage stehen in Herne an: Im April geben Künstler von heute großen Autoren der Literaturgeschichte eine Stimme.
„Große Namen neu erlebt“: Unter dieses Motto hat das Literaturhaus Herne Ruhr seine zweiten „Literaturhaustage“ im April gestellt. Kästner, Dürrenmatt oder Hölderlin sind solche großen Autoren, denen Künstler von heute eine neue Bedeutung verleihen. Zuvor, im März, gibt es eine bewährte Mischung aus Musik und Literatur, ausgewählt von Elisabeth Röttsches und Verena Geiger. Ein Überblick.
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Literatur, Vortrag und Musik im März
Zwei Bücherexperten treffen am 2. März in Herne aufeinander: Denis Scheck, meinungsstarker Moderator der ARD-Sendung „Druckfrisch“, und Rainer Moritz, Literaturkritiker und Leiter des Hamburger Literaturhauses. 20 Titel stellen sie beim „großen Bücherabend“ kurz vor dem Start der Leipziger Buchmesse vor, überwiegend Belletristik.
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Die Veranstaltungen beginnen in der Regel um 19 Uhr im Literaturhaus Herne Ruhr, Bebelstraße 18. Ausnahme: Mascha Kaleko am 26. April um 18 Uhr.
Tickets kosten zwischen 18 und 25 Euro. Das Public Singing am 25. März kostet 15 Euro.
Reservierungen unter 02323 1476714. Mehr auf www.literaturhaus-herne-ruhr.de
Melanie Raabe ist Stammgast im Literaturhaus. Die erfolgreiche deutsche Krimiautorin bringt am 4. März ihren vierten Roman mit, „Die Wälder“. In dem Psychothriller bricht Nina auf in die Wälder ihrer Kindheit, als sie vom Tod ihres Kinderfreunds Tim erfährt, der sie noch kurz zuvor zu erreichen versucht hat. Einen eher leichten, unterhaltsamen Krimi verspricht Gisa Pauly am 20. März in einer Kooperationsveranstaltung mit der Frauenwoche, „Es wär schon eine Lüge wert“. Schauplatz ist das „Albergo Annina“ der frisch gebackenen Hotelbesitzerin Anna in Siena.
Von seinem jüngsten faszinierenden Abenteuer berichtet am 17. März York Hovest. Erst Ende Januar kehrte er von seiner 5000 Kilometer langen Reise im Ruderboot nach Barbados zurück, über die er in einem Multimedia-Vortrag berichtet.
Musikalisch ist der Bogen im März wieder weit gespannt. Das Robert Kusiolek Trio spielt Werke von Bach, Grieg und Piazolla (7. März). Christina Braga und Ricardo Medeiros halten am 12. März mit „Samba, Jazz und Love“ dagegen. Die brasilianische Harfenistin verbindet ihre Leidenschaft für die Klassik mit dem Bossa Nova. Ihr Ehemann begleitet sie am Bass. Und: „Es tönen die Lieder“ heißt es am 25. März: Die Sängerin Franziska Dannheim und Gitarrist Carsten Linck laden wieder zum Mitsingen ein, diesmal von Frühlings- und Volksliedern. Die Texte werden an die Wand projiziert.
Mit „Das Ding aus dem All“ gastiert dann noch ein Science-Fiction-Live-Hörspiel im Literaturhaus: Lina, Till und Nils Beckmann fliegen mit Texten zum Lachen und zum Weinen zu den Sternen.
Literaturhaustage im April
Der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert eröffnet am 17. April die 2. Literaturhaustage. An seiner Seite: die Autorin Judith Kuckart, demnächst erste Stadtschreiberin in Dortmund. „Kein Sturm, nur Wetter“ heißt ihr neuer Roman, um den es an diesem Abend gehen soll. Die neunköpfige Jazzband des Jugendorchesters Recklinghausen, JaSso, spielt im Raum verteilt.
Schon ausverkauft ist ein Abend mit Walter Sittler als Erich Kästner: Der Schauspieler gibt am 19. April Passagen aus Kästners Kindheitserinnerungen „Als ich ein kleiner Junge war“ wieder. Die Szenen werden am Klavier begleitet. Der Schauspieler Martin Brambach widmet seine szenische Lesung am 20. April Friedrich Dürrenmatts „Die Panne“. Brambach spielt alle Rollen. Das Programm hatte in Zürich Premiere. Am Vorabend des „Welttages des Buches“, der zugleich Shakespeares Todestag ist, erzählt und spielt Rufus Beck am 22. April den „Sommernachtstraum“. Er schlüpft dabei ebenfalls in alle Rollen. Die Schwestern Anna und Ines Walachowski spielen dazu vierhändig auf dem Flügel Mendelssohn Bartholdy.
Die Sängerin und Schauspielerin Judith Jakob und der Pianist Joachim Jezewski haben im Literaturhaus schon ein Heine-Programm gespielt – am 26. April stellen sie die jüdische Dichterin Mascha Kaleko vor, in Tagebüchern, Briefen und Gedichten. Der vor 250 Jahren geborene Dichter Friedrich Hölderlin schließlich steht im Mittelpunkt des letzten Abends. Der Philosoph Rüdiger Safranski macht am 29. April mit ihm bekannt.