Herne. . Neun Abende mit Lesungen und Gesprächen widmen sich im Literaturhaus dem Thema „Spurensuche“. Was vom 15. März bis 8. April geplant ist.

Mit 80 Veranstaltungen im Jahr hat sich das Literaturhaus Herne Ruhr als Ort der Begegnung mit Büchern und Musik etabliert. Dabei probiert Buchhändlerin und Gastgeberin Elisabeth Röttsches neben den klassischen Lesungen gerne Neues aus, von der Reihe „Bedrohte Erde“ bis zum „Philosophischen Radio“. Jetzt schlägt sie zusammen mit ihrer Kollegin Verena Geiger ein weiteres Kapitel auf: Am 15. März beginnen die „1. Literaturhaustage Herne Ruhr“, unterstützt von der Kunststiftung NRW. Ihr Thema ist die „Spurensuche“.

Facettenreiches Thema ausgewählt

Ein Thema, das Raum lässt für eine Vielzahl von Ausdeutungen. Neun Abende haben die Veranstalterinnen geplant, mit Autoren und Autorinnen, die sich auf die Spur ihrer Familie begeben haben oder Verbrechern nachsetzen. Auch ein Kinderbuch wird vorgestellt und Mitglieder der ID55-Schreibwerkstatt lesen aus eigenen Texten.

Bei den Literaturhaustagen in Herne: Terézia Mora.
Bei den Literaturhaustagen in Herne: Terézia Mora. © Peter von Felbert

Schauplatz ist dabei nicht nur die als Veranstaltungsort viel gelobte Alte Druckerei, sondern auch Buchhandlung und Literaturcafé nebenan. Den prominenten Autoren und Autorinnen haben Elisabeth Röttsches und Verena Geiger in den meisten Fällen bekannte Moderatorinnen oder Moderatoren an die Seite gestellt. So unterhält sich etwa am Eröffnungsabend die Zeit-Journalistin Ursula März mit Katharina Adler. Deren Roman „Ida“ spürt der Urgroßmutter nach, einer bekannten Patientin Sigmund Freuds.

Zwei Krimiautoren im Gespräch

Der Chef des Hamburger Literaturhauses, Rainer Moritz, folgt der Büchner-Preisträgerin des vergangenen Jahres, Terézia Mora, auf „Spuren ihres Lebens und Schreibens“. Mora liest aus ihren aktuellen Erzählungen „Die Liebe unter Aliens“. Ein Gespräch führen auch mal zwei Krimiautoren miteinander: Friedrich Dönhoff und Christian Schünemann tauschen sich über ihre Arbeit aus. Ohne Autoren kommen Insa Wilke und Wiebke Porombka aus. Die Kritikerinnen laden zum „Büchertalk“ in der Buchhandlung, wo sie unter anderem über ihre „Herzensbücher“ sprechen.

Der „Ziege auf dem Mond“ ist bei den  Literaturhaustagen ein Nachmittag gewidmet.
Der „Ziege auf dem Mond“ ist bei den Literaturhaustagen ein Nachmittag gewidmet. © Hanser

Bereits jetzt sehr nachgefragt ist die literarische Zeitreise in die 30er- und 40er-Jahre mit Peter Prange, dem Erfolgsautor von „Unsere wunderbaren Jahre“. Diesmal geht es um „Eine Familie in Deutschland“. Verena Lueken begibt sich mit „Anderswo“ auf die Spur ihres verstorbenen Vaters und Adriana Altaras erzählt in „Die jüdische Souffleuse“ von Sissele, die sie an einem Provinzopernhaus in ihre Suche nach ihren jüdischen Verwandten einspannt. Mal gibt es Abendbrot dazu, mal ein Glas Sekt, und am letzten Abend Arien: Opernsängerin Franziska Dannheim und eine Pianistin treten zwischen den Lesepassagen auf. Verliebt haben sich die Veranstalterinnen jetzt schon in das einzige Kinderbuch, das natürlich am Nachmittag vorgestellt wird: „Die Ziege auf dem Mond“ von Stefan Beuse und Sophie Greve.