Herne. Die SPD schlägt eine Teststrecke für den Fahrradverkehr vor. Dort soll es Abschnitte mit Fahrradstraßen sowie mit „Protected Bike Lanes“ geben.

Die SPD in Herne schlägt auf der Bochumer Straße in Herne-Mitte eine Teststrecke für den Fahrradverkehr vor. Auf dieser Strecke soll das Sicherheitsgefühl der Fahrradfahrer erhöht werden – durch mehrere Maßnahmen.

Damit Sicherheit, Sicherheitsgefühl und Komfort von Fahrradfahrern in Herne steigt, sollte der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur auf einem längeren Straßenabschnitt als „Referenzstrecke“ für Herne neu gedacht werden, schlägt Elisabeth Majchrzak-Frensel (SPD) vor. Hierzu biete sich die zwei Kilometer lange Bochumer Straße zwischen Kreuzung Sodinger-/Holsterhauser Straße und Stadtgrenze Bochum an, sagt sie. Dazu soll die Straße nicht komplett umgebaut werden, sondern nur durch Markierungen verändert werden. „Die parkenden Kraftfahrzeuge sollen weiterhin dort parken dürfen, wo sie jetzt schon parken“, betont die Ratsfrau.

Stadt prüft Einrichtung mehrerer Fahrradstraßen

Die Stadt prüfe derzeit die Einrichtung mehrerer Fahrradstraßen in Herne, sagte Josef Becker, Leiter der städtischen Fachbereichs Tiefbau und Verkehr, im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung. Bislang gebe es nur zwei in Herne, sagt Stadtsprecherin Anja Gladisch zur WAZ: eine im Hoverskamp in Baukau und eine auf einer Nebenfahrbahn auf dem Westring in Herne-Mitte. Ob eine Fahrradstraße auf dem Abschnitt von der Kreuzung Sodinger-/Holsterhauser Straße bis Kreuzung Westring/Hölkeskampring denkbar sei? Ja, sie sei dort nicht nur realisierbar, sondern auch sinnvoll, sagte Becker. Eine Umsetzung wolle die Stadt „zeitnah anstoßen“.

Für den Abschnitt von der Gräffstraße bis zur Stadtgrenze Bochum kann sich die SPD einen „geschützten Radfahrstreifen, Neudeutsch: eine „Protected Bike Lane“ vorstellen. Diese ist nach den Worten von Becker nur in Teilbereichen möglich, wenn die Parkstreifen erhalten bleiben sollen. An diesen Stellen wäre lediglich die Markierung eines breiten Radfahrstreifens mit Einfärbung möglich. In den Teilbereichen ohne Parkstreifen und Grundstückszufahrten könnte aber eine „Protected Bike Lane“ eingerichtet werden.

Sorge bereitet der SPD die Kreuzung Westring/Gräffstraße. Radwege seien nicht vorhanden, Radfahrer müssten auf Fußwege ausweichen. Die Verwaltung sei sich der schwierigen Verkehrssituation für Radfahrer an dieser Stelle bewusst, bekannte Becker. Um anzufügen: „Eine Lösung der Probleme ist allerdings nur mit einer kompletten Veränderung des Knotenpunktes möglich.“ Dies würde einen hohen Planungs- und Finanzierungsaufwand erfordern. Vor diesem Hintergrund könne aus Sicht der Stadt nur eine mittelfristige Perspektive angestrebt werden.