Herne. Das Klavier-Festival Ruhr kommt nach Herne. Im Beethoven-Jahr spielt Martin Stadtfeld im Kulturzentrum unter anderem eine eigene Komposition.

74 Konzerte rund um Ludwig van Beethoven stellt das Klavier-Festival Ruhr in diesem Jahr auf die Beine, und davon zum ersten Mal auch eines in Herne. Was den Festivalintendanten Franz Xaver Ohnesorg besonders freut: Mit dem Pianisten Martin Stadtfeld konnte für das Konzert am Freitag, 10. Juli, im Kulturzentrum ein Künstler mit Wohnsitz in Wanne-Eickel gewonnen werden. Stadtfeld spielt neben drei Beethoven-Werken auch eine eigene „Fantasie über ein Skizzenblatt Beethovens“.

Freut sich über den neuen Spielort: Intendant Prof. Franz Xaver Ohnesorg vor dem Herner Kulturzentrum, wo das Klavier-Festival Ruhr erstmals ein Konzert veranstaltet.
Freut sich über den neuen Spielort: Intendant Prof. Franz Xaver Ohnesorg vor dem Herner Kulturzentrum, wo das Klavier-Festival Ruhr erstmals ein Konzert veranstaltet. © FFS | Alexa Kuszlik

Führender Bach-Interpret

Stadtfelds Liebe zum Klavier begann bereits im Alter von sieben Jahren. Seit bald 20 Jahren ist er in den wichtigsten Musikzentren und bei den großen Orchestern Europas und Asiens zu Gast. Er gilt als einer der führenden Interpreten der Musik Johann Sebastian Bachs. Seine Einspielung der „Goldberg-Variationen“ gelangte auf Platz eins der deutschen Klassik-Charts.

Neben seinem Schwerpunkt Bach hat sich Stadtfeld ein breites Repertoire erarbeitet. 2009 erschien eine CD, die neben dem Zweiten Klavierkonzert B-Dur vor allem Werke des jungen Beethoven enthält.

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Skizzenblatt des jungen Beethoven verarbeitet

Zum Beethoven-Jahr nähert sich Stadtfeld als Komponist dem Jubilar auf dem Feld der Fantasie. Stadtfeld habe ein Skizzenblatt des jungen Beethoven aus seiner Bonner Zeit verarbeitet, erklärt Franz Xaver Ohnesorg, und es „augmentiert“, also angereichert. „Von Beethoven versprochen und von mir nachgereicht“, habe Martin Stadtfeld dazu angemerkt, der bei der Vorstellung des Programms verhindert war. Das Skizzenblatt enthält „Schnipsel“ wie Fugenanfänge und einen Sonatenanfang, die Beethoven nie verwandt habe.

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Drei weitere Werke von Beethoven stehen auf dem Programm. Die als „Appassionata“ bekannte Sonate Nr. 23 in f-Moll op. 57 - während des Festivals übrigens vier Mal von unterschiedlichen Pianisten aufgeführt -, außerdem das Rondo a capriccio op. 129 „Die Wut über den verlorenen Groschen“ sowie sein letztes Klavierkonzert Sonate Nr. 32 in c-Moll op. 111 - eine „sehr schöne Bandbreite“, so der Intendant. Das Konzert in seiner Wahlheimat ist Stadtfelds neuntes Konzert für das Klavier-Festival, wo er 2006 debütierte.

RAG-Stiftung als Sponsor für Herne

Mehr Infos zum Klavier-Festival

250 Jahre nach der Geburt Beethovens setzt sich das Klavier-Festival Ruhr vom 21. April bis 11. Juli 2020 in 23 Städten der Region mit dem gesamten Schaffen Beethovens für Klavier solo auseinander.

Karten für das Klavierkonzert von Martin Stadtfeld am 10. Juli, 20 Uhr, im Herner Kulturzentrum kosten zwischen 25 und 55 Euro, je nach Sitzplatz. Es gibt Ermäßigungen für Vielbucher, Familien und Schüler/Studenten unter 28 Jahren („klavierspontan“)

Vorverkaufsstellen sind der WAZ-Leserladen, Bahnhofstraße 64, und der Ticketshop von Stadtmarketing, Kirchhofstraße 5.

Karten können auch platzgenau im Internet gebucht werden auf www.klavierfestival.de.

Dort findet sich auch das komplette Programm des Festivals mitsamt Konzertkalender und Künstlerübersicht.

Gesponsert wird das Herner Konzert von der RAG-Stiftung. Mit ihr habe man sich auf Stadtfeld verständigt, der dann „mit dem wunderbaren Programm“ gekommen sei. „Als komplett privat finanziertes Festival müssen wir am Ende mit einer schwarzen Null da stehen“, machte Ohnesorg deutlich. Die Einnahmen über den Eintritt machten gerade ein Drittel aus. Generalsponsor des Festivals ist der Initiativkreis Ruhr, dazu kommen lokale Sponsoren in den Städten. Die Konzerte finden schwerpunktmäßig in Essen, Bochum und Dortmund statt, aber auch an den Rändern des Ruhrgebiets ist das Festival präsent. Für das Konzert in Herne ist die Hälfte der Karten bereits verkauft.