Herne. Die Politik in Herne fordert von der Stadt ein „Lastwagen-Konzept“. Zurecht, meint WAZ-Redaktionsleiter Michael Muscheid. Ein Kommentar.

Ein „Lastwagen-Konzept“ muss her. Dringend. Seit Jahren schimpfen Anwohner in vielen Stadtteilen über Lkw vor ihren Haustüren. Die Folgen sind zum Teil verheerend: Fahrer parken mancherorts nicht nur kreuz und quer am Fahrbahnrand, sondern blockieren ganze Straßenzüge, lassen dabei Motoren laufen, verrichten ihre Notdurft in Gebüschen und schmeißen Müll aus dem Fenster. Maßnahmen, das einzudämmen, haben bislang wenig bis gar keine Wirkung gezeigt. Auch deshalb, weil Bußgelder keine Abschreckung sind, ja oft nicht mal bezahlt werden.

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Die Politik hat recht, wenn sie deshalb ein Maßnahmen-Paket einfordert. Herne präsentiert sich als Logistikstandort, was der Stadt viel Gutes einbringt, allem voran Arbeitsplätze. Aber: Die negativen Folgen dürfen nicht unter den Tisch fallen. Deshalb ist es höchste Zeit, den steigenden Lastwagen-Verkehr in geordnete Bahnen zu lenken. Kontrollen können verstärkt, Parkverbotszonen ausgeweitet, Falschparken stärker bestraft werden, etwa durch Parkkrallen oder Abschleppen. Nicht zuletzt müssen adäquate Plätze für Lastwagen und ihre Fahrer geschaffen werden – und zwar außerhalb von Wohnvierteln. Bei all dem ist noch reichlich Luft nach oben.