In Deutschland gibt es die ersten bestätigten Ansteckungen mit dem Corona-Virus. Prof. Timm Westhoff sieht das Land aber gut vorbereitet.

Prof. Timm Westhoff, Chefarzt der Medizinischen Klinik I für Allgemeine Innere Medizin am Marien Hospital Herne, sieht Deutschland gut vorbereitet auf den Corona-Virus.

An der Charité in Berlin sei ein Test zum Nachweis des Virus entwickelt worden. Habe ein Patient eine Reise in ein Risikogebiet unternommen oder hatte Kontakt zu Menschen, die sich in Risikogebieten aufgehalten haben, und stelle sich in einem Krankenhaus mit entsprechenden Symptomen vor, so werde umgehend Blut nach Berlin geschickt und dort analysiert.

Sämtliche Mitarbeiter seien entsprechend geschult worden und hätten ausführliche Informationsmaterialien erhalten. Die Arbeits- und Behandlungsabläufe bei Verdachtsfällen seien genau festgelegt. Jeder Verdachtsfall werde dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet. Dieses könne dann gegebenenfalls auch entscheiden, ob ein Verdachts-Patient, der aus medizinischer Sicht keine stationäre Aufnahme benötigt, vielleicht in die häusliche Quarantäne entlassen werden könne und vom Gesundheitsamt weiter überwacht werde.

Prof. Timm Westhoff
Prof. Timm Westhoff © LECLAIRE PHOTOGRAPHIE BOCHUM

Westhoff: Aktuell keine Notwendigkeit für das Tragen von Atemschutzmasken

Patienten würden mit Infusionen und fiebersenkenden Medikamenten behandelt. Ein spezifisches Medikament gegen das Virus gebe es nicht. Das Virus verursache zunächst Symptome eines grippalen Infektes mit Fieber, Schnupfen, Husten und einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Bei einigen Patienten stelle sich auch Luftnot ein und es könne zu einer Lungenentzündung kommen. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem seien besonders gefährdet.

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Aktuell sollten Reisen in Risikogebiete vermieden werden, so Westhoff. In Risikogebieten gelten außerdem ähnliche Verhaltensregeln, wie wir sie von der Grippewelle in unseren Gefilden kennen: gute Händehygiene, Husten- und Niesetikette sowie Abstand zu Erkrankten halten. Dort könne auch das Tragen von Atemschutzmasken in der Öffentlichkeit sinnvoll sein. In Deutschland sieht Westhoff dafür aktuell keine Notwendigkeit. Die Versorgung der Krankenhäuser der St. Elisabeth Gruppe mit Atemschutzmasken sei gewährleistet.