Herne. Bei einer zweiten Bürgerbeteiligung konnten Wünsche und Anregungen zum Quartierspark geäußert werden. Das sind die bisherigen Ideen der Stadt.

An zu wenig Ideen mangelte es 2016 nicht, als die erste Bürgerbeteiligung in Holsterhausen stattfand. Doch die zur Umsetzung des Quartiersparks Klosterstraße nötigen Fördergelder flossen damals nicht. Bei einem erneuten Antrag hatte die Stadt Herne Erfolg und erhielt die Förderzusage vom Land. Am Donnerstag stellte der Fachbereich Stadtgrün Anwohnern die konkreten Pläne für den Park vor und lud zur Diskussion ein.

„Bei der Planung wurden nun auch die Wünsche der Kinder berücksichtigt“, erklärt Heinz-Jürgen Kuhl, Leiter des Fachbereichs (FB) Stadtgrün. Kinderanwältin Bibi Buntstrumpf machte 2019 eine Begehung des Geländes mit Kindern der Sonnenschule. „Wir haben den ersten Entwurf weiterentwickelt“, sagt Markus Heller von den Herner Landschaftsarchitekten Heller und Kalka und stellt die Planung vor.

Im Quartierspark Klosterstraße werden neue Bäume gepflanzt

Innerhalb des Rundwegs sollen Obstbäume gepflanzt werden, zu den Bestandsbäumen sollen auf dem gesamten Areal neue Bäume gepflanzt werden. Des Weiteren seien eine große Blüteninsel, die Aufforstung der Naturschutzflächen sowie Bänke und Sitz-Podeste geplant. An zahlreichen Stellen sind Mülleimer und Hundekotbeutelstationen vorgesehen.

Die zweite Bürgerbeteiligung im Gemeindehaus der Gemeinde Heilige Familie war gut besucht.
Die zweite Bürgerbeteiligung im Gemeindehaus der Gemeinde Heilige Familie war gut besucht. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

„Die Kinder haben sich vor allem naturverbundene Spielmöglichkeiten wie ein Tipidorf und ein Insektenhotel gewünscht“, so Heller weiter. Auch die Klassiker wie Schaukel und Rutsche standen auf der Liste. „Wir wollen Spielpunkte errichten und keinen durchgestylten Spielplatz bauen“, betont Heinz-Jürgen Kuhl. Gewünscht sei zudem ein Matsch- und Wasserspiel – dies müsse aber gesondert geprüft werden, da es gelte, die Vorgaben zur Trinkwasserqualität zu erfüllen.

Arbeiten sollen im Jahr 2021 beginnen

„Bis Ende Februar werden wir in den Brombeerbestand eingreifen, da wir später wegen des Naturschutzes dort nicht arbeiten können“, erklärt Heinz-Jürgen Kuhl. Die Vorlage und die Ideen der Bürgerbeteiligung gehen in den Planungsausschuss und die Bezirksvertretung, der Beschluss soll im Sommer gefasst werden. „Wir rechnen mit den ersten Baumaßnahmen im Herbst.“ Die Hauptarbeiten sind für 2021 geplant.

Quartierspark für alle Generationen

Die vorhandene Brachfläche zwischen Herforder-, Kloster- und Bielefelder Straße soll zum Quartierspark für alle Generationen werden.

2018 erhielt die Stadt den Zuwendungsbescheid. Damit verpflichtet sich das Land, 90 Prozent der Kosten in Höhe von 666.000 Euro zu übernehmen, den Rest zahlt die Stadt.

In der anschließenden Diskussion gibt es einige Nachfragen zur konkreten Umsetzung. „Was bedeutet naturnahes Spielen?“, möchte ein Anwohner wissen. „Es ist eine Zusammenarbeit mit der Biologischen Station geplant“, sagt Claudia Lemke vom FB Stadtgrün. Große Diskussionen gibt es um das im Plan eingezeichnete Suchfeld. Warum dieses nicht genutzt werde, fragen einige der rund 50 anwesenden Bürger. „Es kann sein, dass dort künftig gebaut wird“, erklärt Heinz-Jürgen Kuhl und sorgt damit für einigen Unmut. „Aber uns wurde damals versprochen, dass dort keine weitere Wohnbebauung stattfindet“, klagt ein Eigentümer. Es sei noch nichts entschieden, betont Kuhl. „Zudem ist dies ein komplett anderes Verfahren.“

Leinenpflicht im neuen Quartierspark Klosterstraße

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Ein Bürger beklagt, dass auf dem Plan keine zusätzlichen Parkplätze zu sehen sind. „Es ist als Naherholungsfläche für umliegende Anwohner gedacht – außerdem sind Parkplätze nicht förderfähig“, sagt Kuhl. Mehrfach wird betont, dass die Anwohner sich eine Beleuchtung im neuen Park wünschen – damit Schüler, aber auch Anwohner guten Gewissens auch im Dunkeln und im Winter den Park nutzen können. „Diesen Vorschlag werden wir mitnehmen und prüfen, wie er sich umsetzen lässt“, verspricht Hein-Jürgen Kuhl.

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Weitere Fragen betreffen das Miteinander im Park – „Gibt es eine Leinenpflicht?“ Ja. „Dürfen ältere Kinder dort Fahrrad fahren?“ Ja, wenn sie Rücksicht auf die anderen nehmen. Schließlich entbrennt noch eine Diskussion um einen Wendehammer und die Straßenführung, die allerdings nichts mit der aktuellen Planung des Quartierspark zu tun hat. Eine ältere Dame sagt: „Ich wäre glücklich, wenn wir endlich mit der Umsetzung beginnen könnten, anstatt alles wieder über den Haufen zu werfen“ und erntet dafür zustimmenden Applaus.