Herne. Die Islamische Kultusgemeinde Herne plant an der Kanalstraße eine Moschee. Dafür sammelt sie Spenden. Das sagt die Stadt zu den Plänen.

Auf einem Gelände an der Kanalstraße in Herne-Baukau will die Islamische Kultusgemeinde Herne eine Moschee bauen. Das Grundstück habe sie bereits gekauft. Nachbarn lehnen das ab.

Nach dem Aus des Schnäppchenmarktes Mikus an Kanalstraße zum Jahresende habe die Islamische Kultusgemeinde Herne e.V das Grundstück an der A 42 gekauft, schreibt sie auf ihrer Homepage. Nun gelte es, Spenden zu sammeln, um das Darlehen für den Kauf zurück zu zahlen und das Gebäude in eine Moschee umzuwandeln. Dafür müssten unter anderem Sanitäranlagen, Heizung und Gebetsteppich angeschafft werden, heißt es. Bislang ist die Gemeinde in einem Wohngebiet auf der Neustraße in Herne-Mitte zu Hause und suche eine eigene Moschee. Mohamed Bouhjar, Sprecher der Gemeinde, bestätigt gegenüber der WAZ die Pläne. Sobald die Baugenehmigung da sei, sollen die Umbauarbeiten beginnen. Anschließend soll die Moschee so schnell wiemöglich öffnen.

Anwohner wollen Unterschriften sammeln

Nachbarn von der Kanalstraße und Eschstraße sind alarmiert, viele lehnen die Moschee in Gesprächen mit der WAZ ab. Der Verkehr würde im Falle einer Realisierung der Pläne überhand nehmen, die Straßen seien zu schmal für so ein Projekt, außerdem gebe es zu wenig Parkplätze, sagt eine Anwohnerin, die anonym bleiben will. „Die ganze Straße ist dagegen“, sagt sie zu den Plänen und ergänzt: „Das werden wir nicht akzeptieren.“ Die Anwohner wollten nun unter anderem Unterschriften gegen das Gotteshaus sammeln.

Nach Auskunft von Boujahr will die Gemeinde die Nachbarschaft nicht stören. Es soll auch keinen Gebetsruf geben. Er bekräftigt: „Über uns hat es noch nie Beschwerden gegeben.“

Stadt: In dem Gebiet darf sich nur Gewerbe ansiedeln

Nach Auskunft von Stadtsprecher Christoph Hüsken darf sich in dem Gebiet nur Gewerbe ansiedeln. „Es liegen der Stadt Anfragen für nichtgewerbliche Nutzungen vor“, sagt er auf Anfrage der WAZ. Ins Detail gehen dürfe er nicht, fügt er mit Verweis auf den Datenschutz an. Nur so viel: Die Anfragen stünden dem städtischen Planungsziel für ein reines Gewerbegebiet entgegen.

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Die Stadt habe für den Bereich zum Jahresende ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet, mit dem das Ziel verfolgt werde, die bestehenden gewerbliche Flächen im Bereich der Kanalstraße dauerhaft für die gewerbliche Entwicklung der nördlichen Innenstadt zu sichern. Es gebe in Herne zu wenig Gewerbeflächen, deshalb soll dieses Gebiet eine bleiben. Im Fall der Moschee hieße das: Sie dürfte nicht kommen.