Sie will einen Beitrag für eine bessere Welt leisten: Als zweite Schule in Herne ist die Realschule an der Burg nun eine „Fairtrade Schule“.

Jeden Tag müssen wir Entscheidungen treffen. Während einige kaum Auswirkungen auf unser Umfeld haben, können wir mit anderen wichtige Projekte unterstützen. Die Schüler der Realschule an der Burg haben sich vor etwas über einem Jahr dazu entschieden, sich für den Fairtrade-Handel einzusetzen. Ihr Engagement wird vom Verein TransFair belohnt: Sie zeichnet die Realschule an der Burg nach dem Otto-Hahn-Gymnasium als zweite „Fairtrade School“ auf dem Stadtgebiet aus.

„Unser ,Teach First Fellow’ Jana Eckei hat das Ganze auf den Weg gebracht“, erklärt Lehrerin Karolin Luckas, die mit ihrer Kollegin Svenja Jegottka das Projekt weiterführte. Los ging es mit den siebten Klassen der beiden Lehrerinnen, doch „es nahm schnell große Züge an.“ Mittlerweile engagieren sich 26 Schüler aus verschiedenen Klassen im Fairtrade-Team.

Fünf Kriterien gilt es zu erfüllen

Mit dem fairen Handel will sich die Schule auch für die Zukunft rüsten.
Mit dem fairen Handel will sich die Schule auch für die Zukunft rüsten. © FUNKE Foto Services | Foto: Rainer Raffalski

Doch was muss man eigentlich machen, um Fairtrade School zu werden? Insgesamt gilt es, fünf Kriterien zu erfüllen. Zunächst muss ein Fairtrade-Schulteam aus mindestens fünf Personen - Schülern, Lehrern, Eltern - gegründet werden. Die Realschüler gaben sich den Namen „Die Ritter von der fairen Burg.“ „Dann mussten wir ein Konzept erstellen“, erklärt Karolin Luckas.

Um das nächste Kriterium zu erfüllen, müssen fair gehandelte Produkte in der Schule angeboten werden. So werden in der Mensa faire Produkte verarbeitet, in den Hauswirtschaftskursen gibt es entsprechende Kocheinheiten. „Etwas schwierig war es, passende Produkte für den Schulkiosk zu finden - sie sollen für die Schüler bezahlbar und nicht nur aus Süßigkeiten bestehen.“ Im Fairtrade-Team gibt es sogenannte Produktsucher, die sich darum kümmern. „Das Team entscheidet im Gremium, welche Produkte sie aufnehmen.“ Die Entscheidung fiel zugunsten eines fairen Orangensafts.

Einsatz für eine bessere Welt

Die Realschule an der Burg ist die 682. Fairtrade School in Deutschland, die 182. in NRW und die zweite in Herne. Auf dem Stadtgebiet gibt es auch zwei faire Kitas (FaBIO und Pantrings Hof).

Die Kampagne „Fairtrade Schools“ wird von TransFair e.V. getragen und bietet Schulen die Möglichkeit, sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen.

Alle zwei Jahre wird überprüft, ob die Schulen die fünf Kriterien noch erfüllen.


Fairer Handel als Unterrichtsthema

Schließlich muss der faire Handel Thema im Unterricht sein. Dazu gibt es Unterrichtseinheiten von TransFair, aber auch zahlreiche Ideen aus dem Team. „Wir möchten künftig Fairtrade-Kisten für Vertretungsstunden vorbereiten, um das Thema noch zu vertiefen“, erklärt Karolin Luckas. Außerdem soll es in die Lehrpläne eingebunden werden. Das letzte Kriterium erfüllen die Realschüler mit viel Eifer: Bei Aktionen zum fairen Handel lassen sie keine Gelegenheit aus, freut sich die Lehrerin.

Ihre Auszeichnung feiern die Schüler in einer kleinen Feierstunde, bei der sie Lieder („We are the world“) und einen kleinen Sketch zum Besten geben. Die Schülersprecher Stefan und Lukas, die ebenfalls im Fairtrade-Team sind, führen durch das kleine Programm und erklären, was sie schon alles erreicht haben und warum fairer Handel so wichtig ist. Carsten Elkmann, Referent von Fairtrade Deutschland, lobt die Schüler und überreicht ihnen die Auszeichnung. In einem kurzen Beispiel erläutert er, warum es wichtig ist, auf Fairtrade zu achten. „Wer Schokolade mit Fairtrade-Siegel kauft, kann sicher sein, dass die Bauern fair bezahlt werden, keine Kinder zur Arbeit gezwungen werden und ein Beitrag für den Klimaschutz geleistet wird“, zählt er auf. „Wenn ihr fairen Handel fördert, seid ihr gut aufgestellt für die Zukunft.“

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