Herne. Der erste Volontärskurs im neuen Journalistenzentrum Herne ist gestartet. Ab sofort sollen 250 Journalisten im Jahr ausgebildet werden.

Der Startschuss für das neue Journalistenzentrum im Herner Shamrockpark ist gefallen: Die ersten Volontäre haben ihren Kurs auf dem Gelände der ehemaligen RAG-Zentrale begonnen. Auf dem Plan heute: strategische Kommunikationsplanung.

Für die zwölf PR-Volontäre ist dies der zweite Teil ihrer theoretischen Ausbildung neben ihren praktischen Tätigkeiten in Unternehmen, Kommunen oder auch Ministerien. Den ersten Teil absolvierten sie noch im „Haus Busch“ in Hagen, das jahrzehntelang Aus-und Weiterbildungen für Journalisten angeboten hat. Zum Ende des vergangenen Jahres wurde dort der Geschäftsbetrieb eingestellt.

Auch interessant

Auf das „Haus Busch“ folgt nun das Journalistenzentrum Herne, das vom Trägerverein „Neue Gesellschaft für publizistische Bildungsarbeit e.V.“ gegründet wurde. „Wir freuen uns, dass wir jetzt hier in Herne starten können“, begrüßt Frank Überall, Vorsitzender des Vereins und Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, die Volontäre. Die Arbeiten für das neue Zentrum haben ein Jahr gedauert. Ab sofort stehen sechs Seminarräume – alle nach berühmten Journalisten benannt – und Büros auf einer Fläche von 500 Quadratmetern zur Verfügung.

Journalistenzentrum in Herne wird Campus-Charakter bekommen

Frank Überall ist Vorsitzender des Trägervereins des neuen Journalistenzentrums in Herne.
Frank Überall ist Vorsitzender des Trägervereins des neuen Journalistenzentrums in Herne. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Der Shamrockpark bietet uns alles, was wir brauchen“, erklärt Dagmar Thiel, Direktorin des neuen Zentrums, die Entscheidung für den Standort in Herne. „Wenn unser Gästehaus im nächsten Jahr dann auch noch fertig ist, haben wir einen Campus-Charakter“, so Thiel. „Die Volontäre können dann hier schlafen, lernen und essen.“ Das sei ein Alleinstellungsmerkmal für das neue Zentrum, so Thiel. Noch werden die Volontäre, die von außerhalb kommen, in einem Hotel in der Nähe des Shamrockparks untergebracht.

Für Dagmar Thiel und ihre Kollegen Christian Schlichter und Thomas Müller, die gemeinsam das Zentrum leiten, steht fest: In einigen Jahren wird das Journalistenzentrum bundesweit bekannt sein. Denn bereits der erste Kurs sei gut angelaufen – die Nachfrage sei da. Schon jetzt sind unter anderem Volontäre aus Osnabrück, Lemgo, Paderborn und Mainz dabei. Mindestens 250 Journalisten von Zeitungen und Zeitschriften sowie Volontäre aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sollen pro Jahr mehrwöchige Ausbildungsseminare durchlaufen. Auch Weiterbildungsseminare werden künftig angeboten.

Beitrag zur Transformation von der einstigen Kohle-Region hin zur Wissensregion

Auch interessant

Wichtig sei dem Verein, erklärt Überall, dass weiterhin auch im Westen Deutschlands dem Berufsnachwuchs von Verlagen, Sendern und Agenturen unabhängig die praktischen Grundlagen des Arbeitens in und mit Medien vermittelt werden. „Wir wollen dem Nachwuchs zeigen, was das journalistische Handwerk ausmacht“, so Überall. „Denn dazu gehört noch viel mehr, als ,nur schreiben’ zu können.“

85 Prozent des Shamrockparks sind vermietet

Auch Janina Wrobbel, Projektentwicklerin des Shamrockparks, freut sich über den Neuzugang auf dem Gelände. „Damit sind nun 85 Prozent der Fläche vermietet“, sagt sie bei der Begrüßung der neuen Volontäre.

Gerade in Zeiten von Fake News sei eine unabhängige und gute Ausbildung für Journalisten sehr wichtig, betont die Projektentwicklerin.

Auch sie sieht den Campus-Charakter als großen Vorteil für das neue Zentrum.

Zum Start des ersten Volontärskurses besucht auch Oberbürgermeister Frank Dudda die neuen Räumlichkeiten – und damit eine seiner Mitarbeiterinnen, denn die städtische Volontärin Gina Günther besucht ebenfalls den ersten Volontärskurs. „Wir freuen uns auf die Zeit hier in Herne“, sagt Günther. „Einen großen Unterschied zum Haus Busch sehen wir – zumindest heute am ersten Tag – noch nicht.“

Damit das so bleibt, setzt sich auch Frank Dudda für eine Weiterentwicklung des Journalistenzentrums ein. „Dieses Zentrum steht für uns in Herne als aktiver Beitrag zur Transformation von der einstigen Kohle-Region hin zur Wissensregion“, so Dudda. „Das ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.“

Auch interessant