Herne. Die Nachricht vom Tode Hans Tilkowskis hat in Herne Schock und Trauer ausgelöst. Gewürdigt wurde vor allem Tilkowskis soziales Engagement.

Der Tod der Fußball-Legende Hans Tilkowski hat in seiner Heimatstadt Herne Trauer und Schock ausgelöst. Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda spricht von einem „großen Verlust“ für die Stadt Herne. Auch an „seiner“ Schule, der Hans-Tilkowski-Schule, herrscht große Betroffenheit.

Hans Tilkowski sei „ein herausragender Bürger“ der Stadt gewesen und habe Herne auch nach außen hin sehr positiv vertreten, sagte OB Frank Dudda. Mit seinem sozialen Engagement habe Tilkowski weit über den Spitzensport hinaus Zeichen gesetzt. So habe sich der ehemalige Torwart unter anderem auch für Kinder und Jugendliche engagiert. Die Stadt werde ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Tilkowski ist bereits jetzt in der „Hall of Fame“ im Herner Rathaus vertreten.

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Lothar Heistermann, Schulleiter der Hans-Tilkowski-Schule in Eickel, zeigte sich tief betroffen von der Todesnachricht. Die Schule werde wohl am Dienstag, wenn der Unterricht nach den Weihnachtsferien wieder beginnt, in großer Trauer stehen, die das Schulleben stark beeinflussen werde. Es gebe unter den Schülern nicht einen einzigen, der nicht wisse, wer der Namensgeber der Schule war. Es werde sicher mehr als eine Gedenkminute stattfinden, die Schüler würden die Gelegenheit bekommen, sich von Tilkowski in irgendeiner Weise zu verabschieden.

Heistermann: DFB-Integrationspreis war „sein“ Preis

Er sei durch und durch ein Vorbild gewesen und eine Identifikationsfigur für die Schule und die Schüler gewesen. „Wir können ihm jetzt nur mit unserer Arbeit die Ehre erweisen, die wir ihm schuldig sind.“ Er habe noch nie einen so aufrichtigen und ehrlichen Menschen erlebt wie Hans Tilkowski.

Im Frühjahr 2018 hatte die Schule den Integrationspreis des Deutschen Fußball Bundes gewonnen. Dies sei in gewisser Weise Tilkowskis Preis gewesen, so Heistermann, die Auszeichnung sei maßgeblich auf seinen Einsatz zurückzuführen gewesen. Heistermann: „Die Lücke, die Hans Tilkowski hinterlässt, ist nicht zu schließen.“

OB Frank Dudda, BVB-Geschäftsführer Joachim Watzke und Hans Tilkowski bei einem Benefizspiel in der Mondpalast-Arena.
OB Frank Dudda, BVB-Geschäftsführer Joachim Watzke und Hans Tilkowski bei einem Benefizspiel in der Mondpalast-Arena. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Auch Gerd Pieper, Aufsichtsratsvorsitzender von Tilkowskis früherem Verein Borussia Dortmund, zeigte sich geschockt und traurig über den Tod - auch wenn er schon seit einiger Zeit über den Gesundheitszustand informiert gewesen sei. Er habe Tilkowski bei fast jedem Heimspiel der Borussia gesehen und mit ihm geplaudert. Tilkowski sei einer der bekanntesten Sportler Hernes gewesen. Und er sei ein außergewöhnlicher Mensch gewesen - bescheiden und sozial engagiert.

Tim Eibold, sportlicher Leiter von Westfalia Herne, reagierte ebenfalls schockiert und traurig. „Ich habe Hans kennenlernen dürfen, ein toller Mensch, der gerade durch sein soziales Engagement aufgefallen war. Wir haben uns regelmäßig über unseren Verein ausgetauscht und ich war ziemlich stolz, als er mir das Du angeboten hat. Mit ihm verlieren wir einen der größten Fußballer, der auch international hoch angesehen war. Für mich der erfolgreichste Spieler der Vereinsgeschichte.“ Die SCW-Familie sei bestürzt und trauere um seinen ehemaligen Torwart.