Herne. Das Gospelprojekt Ruhr hat am Wochenende wieder die Zuschauer im Kulturzentrum begeistert. Die Show ist noch professioneller geworden.
Die Weihnachtszeit stellt traditionell den jährlichen Höhepunkt für das Gospelprojekt Ruhr dar, das auch in diesem Jahr in das Kulturzentrum einlud und mit seinem Weihnachtsgospel am vergangenen Wochenende das Publikum verzauberte.
Dazu gehört auch der Waffelduft, der sich im Foyer über die fröhliche Festtagsstimmung legt, ehe die Gäste ihren Platz im Saal einnehmen - von denen keiner leer bleibt. Kurz bevor der Countdown auf Null zuläuft, wird es still, und im Takt von Weihnachtsschellen stimmen die Sängerinnen und Sänger Melanie Thorntons „Wonderful Dream“ an, gekleidet in schneeweißen Kostümen, die im bunten Licht der Scheinwerfer glänzen.
Schnell fällt auf, dass sich zum ohnehin schon starken Vorjahr einiges getan hat und hier in Sachen Technik eine gute Schippe Professionalität drauf gelegt wurde. So umringt dichter Nebel die Knöchel der stimmgewaltigen Sänger, und kerzengerade Spotlights stülpen sich wie ein Vorhang aus weißem Licht über die Akteure. Nach dem mit Applaus gefeierten Auftakt betritt Christa Merle mit einem strahlendem Lächeln die Bühne und schwört ihr Publikum auf einen Abend voll weihnachtlicher Gefühle und Besinnlichkeit ein.
560 Kinder haben sich auf den großen Auftritt vorbereitet
Allein 560 Kinder haben sich in den vergangenen Monaten und Wochen in ihren Grundschulen auf den Abend vorbereitet, erzählt die Gesamtleiterin des Gospelprojekts stolz und übergibt das Mikrofon wieder ihren Schützlingen. Der Vorhang lüftet sich und gibt den bewegungsfreudigen Chor im Groove der 80er-Jahre mit elektronischen Schlagzeugbeats und knackigen Synthesizern vom Band frei. Klassiker erfahren eine Frischzellenkur, ohne zu weit vom Original wegzurücken und auch Zungenbrecher, wie das im deutschsprachigen Raum eher selten vorgetragene „Carol of the Bell” vom Komponisten Mykola Leontovych kommt mit viel Schwung und kraftvoll homogen Chorgesang daher und ergreift den kompletten Saal.
Doch es finden auch Balladen vor brennendem Kamin und geschmücktem Weihnachtsbaum ihren Platz im Programm, in dem es Schlag auf Schlag geht und erst in der zweiten Hälfte kleine Musical-Einlagen von der Geburt Jesus Christus erzählen. Vor einem sich ruhig drehenden Sternenhimmel zeigt ein Schattenspiel die Krippenszene, die von erfreuten Sängerinnen kommentiert wird.
Gelebte und erlebte Integration
Das Gospelprojekt-Ruhr e.V. ist eine Gemeinschaft, in der vor allem Kinder und Jugendliche mit den verschiedensten Hintergründen in den Abteilungen Gesang, Tanz und Sport in ihren Begabungen gefördert werden.
Praktisch gelebte und erlebte Integration gelingt insbesondere dadurch, dass gemeinsam große Konzerte und Events gestaltet werden. Dadurch soll die Überzeugung geteilt werden, dass der Glaube jeden einzelnen bestärken kann, über den persönlichen Horizont hinauszusehen, zu denken und zu wachsen.
Tosender Applaus und Standing Ovations von den Zuschauern
Für ihre stolzen Eltern ist der knuddelige Kinderchor vielleicht das Highlight des Abends, der in einer gemeinsamen Choreografie nach den Sternen greift, ehe es auf den Höhepunkt zuläuft: Über alles erhaben umgarnt das weite weiße Kleid des heiligen Geistes wie eine Schneelandschaft die Bühne umringt von erfreutem Tanz und gesungener Lobpreisung. Tosender Applaus und Standing Ovations ehren die gelungene Show mit der auch hinter den Kulissen alle zufrieden sind.
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Erstmals stehen dem Technik-Team LED-Panels zur Verfügung, welche die Qualität des Lichtspiels deutlich anheben und dynamischere Effekte kreieren können. Schon Monate im Vorfeld haben die Vorbereitungen begonnen, erzählt Techniker Daniel Kaminski. Das Bühnenbild sei vorher in einem Computerprogramm visualisiert worden, um es bei den anschließenden Proben in seinen Details anzupassen. Spätestens jetzt ist Weihnachten auch bei dem letzten angekommen.