Das Herner Bündnis gegen Rechts hat erstmals zu einer „Tanz-Demo“ aufgerufen. 350 Menschen folgten einem Musikwagen durch die Straßen.

Eine neue Form des Protestes haben am Dienstag das Bündnis Herne und Anhänger erprobt: „Bass gegen Hass“ hieß die Devise. Anstelle von Redebeiträgen und Livemusik auf dem Rondell startete an der Kreuzkirche eine „Tanzdemo“ mit einem lautstarken Partymix aus der Konserve.

Zuvor hatten dort die Pfarrer Meinolf Mika (Herz-Jesu) und Jens-Christian Nehme von der Petrus-Kirchengemeinde ihr Friedensgebet abgehalten. Neben den Stammbesuchern des Open-Air-Gottesdienstes schauten einige Ratsmitglieder vorbei. Oberbürgermeister Frank Dudda hatte in der Ratssitzung auf den Gottesdienst hingewiesen.

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Bündnis-Demonstrationszug nahm andere Route

Der Open-Air-Gottesdienst vor der Kreuzkirche war diesmal zugleich Ausgangspunkt der Bündnis-Demo.
Der Open-Air-Gottesdienst vor der Kreuzkirche war diesmal zugleich Ausgangspunkt der Bündnis-Demo. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Nachdem ein vom Kulturell-Alternativen Zentrum (KAZ) gestellter Transporter mit zwei DJs schon ab 18 Uhr den Europaplatz beschallt hatte, was von den ersten Frierenden gerne tanzend angenommen wurde, setzte sich der Demonstrationszug eine Stunde später in Richtung Berliner Platz in Bewegung, mit kurzem Stopp nach Passieren des „Markttreffs“ an der Freiligrathstraße, wo eine antifaschistische Sprecherin aus Bochum das Wort ergriff und dazu aufforderte, den Neonazis nicht die Straße zu überlassen. Ein Wortbeitrag einer KAZ-Vertreterin unterbrach noch einmal im weiteren Verlauf den Zug, der über die östlichen Seitenstraßen der Fußgängerzone zurück in die Bahnhofstraße führte.

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Die Wege der etwa 35 rechten Demonstranten und des Bündnisses mit ca. 350 Beteiligten kreuzten sich diesmal nicht. Beide Demonstrationen verliefen laut Polizei störungsfrei.