Herne. Thomas Nückel (FDP) hatte zum Ortstermin mit der Bahn in den Herner Bahnhof geladen. Ergebnis: eine Liste mit zahlreichen Missständen.

Zahlreiche Missstände im Herner Bahnhof haben der FDP-Landtagsabgeordnete Thomas Nückel und Parteimitglieder bei einem Ortstermin mit Verantwortlichen der Deutschen Bahn benannt.

So hätten sie die DB auf fehlende Fensterscheiben im Wartehäuschen auf dem Bahnsteig von Gleis 1 und 3 sowie die „Verdunklung“ des Bahnhofstunnels zum zweiten Bahnsteig hingewiesen, so Nückel, der auch Vorsitzender im Verkehrsausschuss des Landtags ist. Die Versprechen von Bahnhofsmanagerin Dorothee Wasel und dem DB-NRW-Bevollmächtigten Werner Lübberink, dass der Bahnhof 2021 modernisiert würde, seien nur ein schwacher Trost gewesen.

Aufzug im Bahnhof seit Oktober defekt

Die Bahn sei eindringlich aufgefordert worden, die Behebung dieser „Kleinigkeiten“ nicht bis 2021 aufzuschieben, sondern sie umgehend in Angriff zu nehmen. Die DB-Vertreter hätten dies auch zugesagt, so Nückel. Mit dem gleichen Nachdruck sei die Bahn aufgefordert worden, den seit Oktober nicht funktionierenden Aufzug zu Gleis 1 und 3 zu reparieren. Die Bahnhofsmanagerin habe hier um Verständnis gebeten und auf Lieferengpässe für wichtige technische Teile hingewiesen. In der nächsten Woche könnte der Schaden jedoch behoben werden, so die Hoffnung.

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„Auf den Bahnsteigen selbst verärgert nach wie vor das undichte Dacht“, erklärte Thomas Nückel. Auch hier habe die Bahn auf die Modernisierungsarbeiten 2021 verwiesen. Da die Überdachung unter Denkmalschutz stehe, sei hier ein detailgenauer Planungsprozess mit der zuständigen Behörde nötig, erklärte die Bahnhofsmanagerin.

Trostloser Zustand des Tunnels

„Keine Visitenkarte“: der Herner FDP-Landtagsabgeordnete Thomas Nückel im Tunnel zu den Bahnsteigen.
„Keine Visitenkarte“: der Herner FDP-Landtagsabgeordnete Thomas Nückel im Tunnel zu den Bahnsteigen. © FDP | Julia Vetter

In etwa zwei Jahren werde auch der trostlose Zustand des Tunnels zu den Bahnsteigen der Vergangenheit angehören, so die Botschaft der Bahn. „Der bauliche Zustand ist keine Visitenkarte“, so der FDP-Landtagsabgeordnete. Ferner bemängelte er, dass bei der Modernisierung 2021 nicht vorgesehen sei, den stellenweise blättrigen und blasenbildenden Putz in der imposanten Kuppelhalle des Bahnhofs zu erneuern. Der DB-Bevollmächtige Lübberink habe aber zugesichert, sich dafür einzusetzen.

Schwierig gestalte sich laut Bahn die Neuvermietung der leeren Ladenlokale. Das gelte ebenfalls für das am Jahresende frei werdende Reisezentrum, wodurch bekanntlich der Ticketverkauf im Bahnhof wegfallen soll. Beschriftung und Benutzeroberfläche der neuen VRR-Fahrkartenautomaten seien verwirrend, kritisierte eine Bürgerin. Zur Jahreswende sei allerdings geplant, so die Bahn, dass der Ticketverkauf über die Firma Transdev auch im Zeitungs- und Buchladen erfolgen solle.