Herne. Der evangelische Kirchenkreis Herne erhält 2020 mehr Geld aus Kirchensteuereinnahmen. Auch das Engagement gegen Rechts war Thema der Kreissynode.
Der Kirchenkreis Herne erhält 2020 mehr Geld aus Kirchensteuereinnahmen. Und: Es gibt einen ersten Schritt in Richtung einer engen Kooperation mit einem Nachbarkirchenkreis. Das sind zwei Botschaften der jüngsten Kreissynode des Kirchenkreises Herne.
Voraussichtlich 9,324 Millionen Euro aus Kirchensteuereinnahmen und damit etwa 270.000 Euro mehr als im Jahr 2018 erhält der Kirchenkreis voraussichtlich im kommenden Jahr. Das sei auf der jüngsten Kreissynode im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Bladenhorst-Zion verkündet worden, berichtet der Kirchenkreis, zu dem Herne, Wanne-Eickel und Castrop-Rauxel zählen, in einer Pressemitteilung.
28,50 Euro pro Mitglied
Die 9,324 Millionen Euro würden aufgeteilt auf die zehn Kirchengemeinden für die Gemeindearbeit sowie auf die kreiskirchlichen Dienste wie unter anderem Eine Welt Zentrum, Kindergartengemeinschaft, Verwaltung, Kinder- und Jugendreferat und Mediothek. Der Haushalt sei erstmals unter den neuen Bedingungen des „Neuen Kirchlichen Finanzmanagements“ erstellt worden.
Die Gemeinden bekämen 2020 jeweils 28,50 Euro pro Mitglied - das seien 3,50 Euro mehr als im laufenden Jahr. Insgesamt gehören dem Kirchenkreis Herne derzeit rund 62.000 Mitglieder an - davon etwa 20.000 in Wanne-Eickel und 22.000 in Herne. 1986 waren es noch 107.000.
Superintendent Reiner Rimkus betonte auf der Synode, dass der Kirchenkreis deutlich Stellung gegen Rechtspopulismus beziehe. Das zeige sich auch am kirchlichen Engagement gegen die sogenannten „besorgen Bürger“. Rimkus dankte ausdrücklich der Kreuzkirchengemeinde - sie veranstaltet Woche für Woche mit Katholiken einen ökumenischen Friedensgottesdienst - für deren Engagement.
Zusammenarbeit mit Kirchenkreis Gelsenkirchen
Der Superintendent berichtete zudem, dass Burkhard Feige, Verwaltungsleiter des Kirchenkreises, ab dem 1. Dezember diese Aufgabe zusätzlich mit einer halben Stelle auch beim Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid übernehme. Diese Situation biete die Chance, die beiden Verwaltungen „auf Zukunft“ zusammenzuführen.
Eine enge Zusammenarbeit der beiden Kirchenkreise sei schon länger ins Auge gefasst, bisher aber immer auf Eis gelegt worden, so Arndt Röbbelen, Sprecher des Herner Kirchenkreises, auf Nachfrage. Die zusätzliche Aufgabe Feiges sei nun „ein erster Schritt in diese Richtung“. Steht am Ende die Fusion? Ein solcher Schritt müsste von den Kreissynoden beschlossen werden, so Röbbelen.