Herne. „New Neon“ von Florian Kunath im „Hallenbad“ setzt ganz auf knallige Farben. Der Künstler hat sich von Gotthard Graubner inspirieren lassen.

„Jetzt ist es bunt, schrecklich bunt“, sagt Florian Kunath zu seiner Ausstellung „New Neon“, die am Freitag in der Galerie Hallenbad in der Heinestraße eröffnet wird. Nach drei Ausstellungen, bei denen auf Farbe weitgehend verzichtet wurde, steht die aktuelle ganz im Zeichen von Neonfarben.

Inspiriert von Gotthard Graubner

Florian Kunath hat sich für seine neuen Arbeiten durch den 2013 verstorbenen Künstler Gotthard Graubner anregen lassen. Der hatte in den späten 1960er Jahren seine Leinwände mit Watte unterfüttert und zu „Kissenbildern“ erweitert. Auf diesen nach außen gewölbten Flächen trug er viele dünne Schichten Farbe auf, die zu ruhigen meditativen, fast formlosen Farbflächen verschmolzen.

Florian Kunath hat Graubners Art der Kissen aufgenommen und auch seine Leinwände aufgepolstert. Durch seine fluoreszierenden Farben schafft er allerdings eine ganz andere Farbigkeit. Seine Bilder wirken bewegt, fast unruhig. Hier bleiben ganz bewusst Pinselspuren stehen und der Farbauftrag sichtbar. Seine Bilder strahlen fast eine Art von Heiterkeit aus.

Bunt ist Trumpf: Florian Kunath mit einigen Exponaten aus „New Neon“.
Bunt ist Trumpf: Florian Kunath mit einigen Exponaten aus „New Neon“. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Einfache Formen unterstützen die Bewegung

In einigen Bildern tauchen auch einfache Formen wie Kreise oder große Schwünge auf, die die Bewegungen der Farbe unterstützen. In einer anderen Werkgruppe tauchen Zitate von japanischen Schriftstellern wie Haruki Murakami auf, die in ihrer Melancholie oder Resignation im Gegensatz zu den hellen Farben zu stehen scheinen. „Die Texte geben immer etwas von meiner Stimmung wieder“, erklärt Florian Kunath selbst.

Mit seinen Objekten verlassen die Arbeiten die Wände und begeben sich in den Raum. In seinen ringartigen Objekten, deren Form sich an japanischen Yen-Münzen orientiert, unterstützen die Farben die bewegten Oberflächenstrukturen. In der Dunkelheit werden die Galerieräume mit UV-Licht beschienen, die den Farben noch einmal eine ganz andere Wirkung geben. Durch dieses Licht erscheint der Farbauftrag deutlicher und die Arbeiten schaffen eine ganz neue Räumlichkeit. https://www.waz.de/staedte/herne-wanne-eickel/herner-kuenstler-florian-kunath-uebt-konsumkritik-id11537002.html

Eröffnung am Freitag, 8. November, im Hallenbad

Florian Kunath ist es gelungen, künstlerische Ideen aufzunehmen und neu zu beleben. Die Ausstellung „New Neon“ wird am Freitag, 8. November, um 19 Uhr in der Galerie Hallenbad eröffnet. Florian Kunath bietet am Mittwoch, 20. November, von 14 bis 18 Uhr einen Workshop an: Graubner/Theorie und Praxis. Am 13. November wird er die Galerieräume in Erinnerung an Gotthard Graubner in einen Nebelraum verwandeln. Die Ausstellung endet mit der Finissage am 22. November ab 20 Uhr. Öffnungszeiten: Sonntag bis Dienstag, Donnerstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Heinestraße 1..