Herne. Bei Versicherungspolicen verbergen sich im Kleingedruckten oft Fallstricke. Im Rahmen einer Herbstaktion bietet die Verbraucherzentrale Beratung.

Es geht dem Jahresende entgegen - das ist für viele Autofahrer der Zeitpunkt, sich nach einer neuen Versicherung umzuschauen. Ziel sei es zu sparen, so Astrid Schenk, Versicherungsexpertin der Verbraucherzentrale. Nach den Inhalten einer Kfz-Police schauten die meisten Autofahrer nicht. Dies sei ein Fehler. Und Schenk kennt noch diverse andere Fehler, die Verbraucher bei Versicherungen machen.

Bei der Autoversicherung sollte man beispielsweise darauf achten, dass Rabatte auch auf Verwandte übertragen werden werden. Längst nicht mehr alle Versicherungen würden dies anbieten, so Schenk. Auch die Rückstufung im Schadensfall sei nicht mehr einheitlich.

Hausrat kann mit Fotos dokumentiert werden

Der größte Fehler aber sei es, die wichtigsten Versicherungen nicht im Schrank zu haben: Privat-Haftpflicht und Berufsunfähigkeit. Wenn sie vorhanden sind, sollten die Versicherungsnehmer auf einige Dinge achten - die entscheidenden Klauseln verbergen sich in vielen Fällen im Kleingedruckten. Bei der Haftpflicht bedeute das, dass man darauf achten sollte, die Versicherungssumme hoch genug anzusetzen. Wenn Personen schwer verletzt würden, könnten die Schäden schnell in die Hunderttausende gehen.

Astrid Schenk kennt die Fallstricke bei Versicherungspolicen.
Astrid Schenk kennt die Fallstricke bei Versicherungspolicen. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Die allermeisten Menschen werden eine Hausratversicherung abgeschlossen haben. Doch die Minderheit dürfte ihren Besitz auch ausreichend dokumentiert haben, so Schenk. Dies sei im Schadensfall aber wichtig, weil der Verbraucher nachweisen muss, wie hoch der Schaden ist. Eine Möglichkeit sei es, Quittungen aufzubewahren, eine andere, das komplette Mobiliar sowie Gegenstände und Kleidung zu fotografieren.

Verbraucher sollten sich die Frage stellen, was ihre eigenen Erfordernisse sind

Auch der Schutz des Eigenheims birgt den einen oder anderen Fallstrick. So muss für die Wohngebäudeversicherung die Wohnfläche korrekt angegeben werden. Heißt: Wird der Dachboden ausgebaut, muss das die Versicherung wissen. Sonst kann sie die Leistung kürzen. Auch ein Blick in den Keller lohnt. Ist er gefliest oder mit Teppich ausgelegt und steht dort vielleicht ein Sofa, kann die Versicherung dies als Wohnfläche einstufen.

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Verbraucherzentrale Herne verlost fünf Versicherungs-Checks

Anlässe, um sich um den Versicherungsschutz zu kümmern, seien die großen Wegmarken im Leben, so Schenk: Einstieg in den Beruf, Heirat, Kinder, etc. Und man sollte sich immer klar machen, was die eigenen Erfordernisse sind - und nicht die der Versicherungen. Schenks wenige Hinweise auf die vielen Fehler, die man machen kann, offenbaren, dass Verbraucher vor dem Abschluss Angebote vergleichen und sich vorher informieren sollten. Eine unabhängige Beratung ermögliche es, dass man mit dem Versicherungsmakler halbwegs auf Augenhöhe spreche. Die Verbraucherzentrale bietet eine individuelle Beratung (halbe Stunde) für 40 Euro an, ein einstündiger Versicherungs-Check kostet 80 Euro. Terminvereinbarung unter 02323-9604250.

Im Rahmen der Herbstaktion „Sind Sie richtig versichert?“ verlost die Verbraucherzentrale fünf kurze Versicherungs-Checks im Wert von je 40 Euro. Die ersten fünf Anrufen, die sich am Montag, 28. Oktober, ab 9 Uhr unter 02323-9604252 melden, gewinnen.