Herne. Kinder sehen die Welt mit anderen Augen. Bei der ersten Sitzung des neuen Kinder- und Jugendparlaments zeigte sich, was ihnen wichtig ist.

Jedes Jahr nach den Sommerferien wird das Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) von neuen Delegierten unterstützt. Dazu wählt jede Schule zwei Delegierte. Wer schon Mitglied ist, kann sich entscheiden, ob er weiter machen möchte. An der ersten Sitzung des neu konstituierten KiJuPas nahmen 85 Kinder teil.

„Der Ratssaal ist aus allen Nähten geplatzt“, sagt Armin Kurpanik, Geschäftsführer des Kinder- und Jugendparlaments. Für die Kinder, meist Viertklässler, ist es etwas besonderes im Rathaus zu sein. „Die freuen sich total, dass sie erzählen dürfen.“ In der aktuellen Besetzung sind gut 50 neue Kinder dabei, 45 wollen weiter machen. Die Kinder sind nach den Schulen in den Stadtbezirken in Arbeitskreise aufgeteilt und treffen sich einmal im Monat. Die Jugendlichen treffen sich zwei bis drei Mal im Monat.

Klimaschutz ist den Kindern sehr wichtig

Aktuell besteht das KiJuPa aus insgesamt 130 Delegierten. „Wir hatten schon mal mehr. Aber das ist irgendwann nicht mehr händelbar“, erklärt Armin Kurpanik. Schließlich sei das Ziel, dass jedes Mitglied Redezeit habe. 130 sei eine gute Größe. Bei der ersten Sitzung haben die Kinder einen Fragebogen ausgefüllt, in den sie eintragen, wofür sie sich einsetzen möchten, was sie in ihrer Umgebung gut finden, was fehlt und was ihnen besonders wichtig ist. Die Auswertung der Fragebögen habe deutlich gezeigt, dass das Thema Klima-, Umwelt- und Tierschutz den Kindern besonders am Herzen liegt.

Kinder und Jugendliche des Kinder- und Jugendparlaments (vorn v.l. Annemarie Herling, Victoria Apel und Patrycja Prokosa) haben im April Obstbäume an der Hunbergstraße gepflanzt.
Kinder und Jugendliche des Kinder- und Jugendparlaments (vorn v.l. Annemarie Herling, Victoria Apel und Patrycja Prokosa) haben im April Obstbäume an der Hunbergstraße gepflanzt. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

„Die Sauberkeit in Herne ist den Kindern sehr wichtig“, sagt Kurpanik. Es gebe viele Orte, wie Haltestellen, wo oft achtlos der Müll oder Zigarettenkippen weggeworfen werden. „Die Kinder sind Feuer und Flamme für das Thema Klimaschutz und dabei richtig gut informiert.“ Es sei erstaunlich, wie viel die Viert- und Fünftklässler über CO2-Bilanzen wüssten und den Einfluss von Plastik auf die Umwelt. Positiv fänden die Kinder vor allem den Gysenberg und dass sich in der Herner Innenstadt so viel tue.

https://www.waz.de/staedte/herne-wanne-eickel/kinder-und-jugendparlament-pflanzt-18-obstbaeume-in-herne-id216936635.htmlKonkrete Pläne für den Winter gebe es noch nicht. Säuberungsaktionen oder eine erneute Kooperation mit „Plant for the planet“ sei angedacht. Bei den Jugendlichen stehe das Thema Fahrradfreundlichkeit auf der Agenda: „Sie wissen, dass die Stadt nicht so viel Geld hat, um alle Wünsche umzusetzen und überlegen deshalb, wo jeder einzelne ansetzen kann.“ Ziel sei es, mehr Menschen dazu zu bewegen, Strecken mit dem Rad zurückzulegen. Für das kommende Jahr seien anlässlich der Kommunalwahlen Checks der einzelnen Politiker geplant.